Flüchtlingsunterbringung in Siegburg Stadt plant drei neue Flüchtlingsunterkünfte

SIEGBURG · Der Siegburger Rat soll am Donnerstag entscheiden, an welchen Standorten Gebäude in Holztafelbauweise errichtet werden. Insgesamt sind drei neue Unterkünfte für die Flüchtlinge geplant.

Eigentlich hatte die Verwaltung bereits einen Plan, um die Flüchtlinge, die der Stadt noch zugewiesen werden, unterbringen zu können. Eine Option war das ehemalige Schwesternwohnheim des Helios-Klinikums. Im Dezember hatte der Rat einem Mietvertrag und der notwendigen Sanierung des Gebäudes an der Humperdinckstraße zugestimmt. Nun soll das Gremium diese Ermächtigung wieder aufheben. Wie berichtet, ist die Stadt von ihrem Plan abgewichen. Stattdessen sollen dezentral an drei Standorten Unterkünfte in Holztafelbauweise entstehen. Den entsprechenden Beschluss soll der Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 17. März fassen.

Schon in der letzten Ratssitzung im Februar hatte sich abgezeichnet, dass die Verwaltung umdenken muss. „Wir haben einen Plan, wie wir auf die nötige Zahl an Unterkünften kommen, es fehlen aber Garantie und Sicherheit“, hatte Bürgermeister Franz Huhn die Situation mit Blick auf die unsichere Finanzierungsfrage zusammengefasst. Aber nicht allein aus diesem Grund hat die Verwaltung die Idee einer Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Schwesternwohnheim verworfen. „250 Menschen auf acht Stockwerke verteilt, das geht nicht“, erklärte Huhn in der vergangenen Woche am Rande eines Termins.

Wie berichtet, gab er dabei ebenso bekannt, dass die Stadt die Notunterkunft des Landes nun auf Anfrage der Bezirksregierung Köln ein halbes Jahr länger als zuletzt geplant, nämlich bis Ende des Jahres, weiter betreibt. Ab Juli wird diese von der Dreifachturnhalle des Schulzentrums Neuenhof in die Unterkunft am Siegdamm verlegt. Die derzeit dort untergebrachten Flüchtlinge ziehen dann in die Unterkunft, die in der ehemaligen Hauptschule am Haufeld entsteht.

Über die Standorte, an denen Holzrahmenbauten mit Mini-Wohneinheiten für Flüchtlinge errichtet werden sollen, hüllte der Bürgermeister sich in Schweigen. Zunächst informierte er die Fraktionsvorsitzenden. In einem Nachtrag zum Rat verrät die Verwaltung nun, wo die Gebäude für 50 bis 100 Menschen in Leichtbauweise entstehen sollen: An der Frankfurter Straße/Ecke Mühlengrabenstraße, dort wo die Container der Arge Rhein-Sieg standen, auf der „Pferdewiese“ am Kannenofen, hinter dem Marienheim von Sankt Anno, und am Stadion. Dort möchte die Verwaltung die in den 1990er-Jahren errichteten, abgeschriebenen Übergangsheime abreißen und durch ein neues Heim ersetzen. Die Finanzierung sei über Investitionsdarlehen aus entsprechenden Sonderprogrammen zu sichern, heißt es. Der Rat muss noch zustimmen.

Entsprechende Bürgerinformationen an allen Standorten sind bereits in Planung. Zudem gibt es am Dienstag, 5. April, ab 19 Uhr einen Informationsabend in der Aula des Gymnasiums Alleestraße.

Der Siegburger Rat tagt am Donnerstag ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus.

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