Rundfahrt im Rechtsrheinischen Siegburger Radmarathon: 1000 Schilder weisen den Weg

SIEGBURG · Die Veranstaltung des Radfahrervereins 1894 Siegburg punktet mit der Organisation. Wie das Sportereignis vorbereitet und begleitet wird? Ein Blick hinter die Kulissen.

 Im Pulk über die Wahnbachtalstraße: Diesen Abschnitt passierten alle Teilnehmer trotz verschiedener Strecken. FOTOS: PAUL KIERAS

Im Pulk über die Wahnbachtalstraße: Diesen Abschnitt passierten alle Teilnehmer trotz verschiedener Strecken. FOTOS: PAUL KIERAS

Foto: Paul Kieras

Die Nacht war kurz für Beate Keuck und Birgitt Kröll. Um fünf Uhr sind sie am Sonntagmorgen aufgestanden, um sechs Uhr haben sie zusammen mit Keucks Ehemann Hubertus und weiteren Helfern den Kontrollpunkt Bröleck aufgebaut. Seit sieben Uhr schmieren sie Brote. Scheibe für Scheibe von jeweils 20 Pfund Graubrot und 20 Pfund Blatz mit und ohne Rosinen. Sie gehören zu den freiwilligen Helfern des Radfahrervereins (RV) 1894 Siegburg, der seit etwa 30 Jahren den Siegburger Radmarathon und die gleichzeitig stattfindenden Radtouristikfahrten organisiert. Angeboten wurden in diesem Jahr fünf Strecken.

Start und Ziel war am Anno-Gymnasium. Der Marathon führte über 210 Kilometer bis ins Wildenburger Land, bei den Radtouristikfahrten konnten die Sportler zwischen Routen von 45, 72, 128 und 155 Kilometern wählen. Bröleck war einer von fünf Kontrollposten, an dem sich die Teilnehmer auch stärken konnten. Das Verpflegungsangebot reichte von Broten über Waffeln, Müsliriegel und Obst bis zu Tee, Apfelschorle und Mineralwasser. Alles in großen Mengen, denn circa 500 Teilnehmer hatten sich angemeldet. 36 Kilo Bananen wurden allein in Bröleck ausgegeben. Für die Marathonteilnehmer gab es sogar eine warme Mahlzeit. Die Radsportler waren begeistert. So wie Silke Meints, die mit Ehemann Gerhard und Sohn Erik teilnahm.

„Schöne Strecke und tolle Betreuung“ schwärmte die Familie, die erstmals mitfuhr. Sie war letzte Woche zum Bundes-Radsport-Treffen in Bonn aus Lübeck angereist und hatte ihren Aufenthalt für die Veranstaltung in Siegburg verlängert. Dass alles so gut klappte, war den etwa 70 Mitgliedern des Veranstalters zu verdanken. Die wiederum wurden von einem Organisationsteam koordiniert, das Streckenplanung, Kontrollposten, Einkauf und Ausschilderung unter sich aufgeteilt hatte. „Die Vorbereitungen beginnen jedes Jahr schon kurz nach der aktuellen Veranstaltung“, erklärte die Vereinsvorsitzende Miriam Maubach. So muss bereits im Herbst die Strecke für das nächste Jahr beim Kreis angemeldet und dabei jede geplante Baustelle berücksichtigt werden.

Die heiße Phase dauert gut sechs Wochen. Die Einkaufsliste ist lang. Darauf stehen auch Dinge wie Schneidebrettchen, Frischhaltefolie und Gurkenzange, aber auch Ersatzschläuche sowie Standpumpen und Verbandkästen für die Kontrollpunkte, die auch bei Pannen an den Rädern helfen und kleine Blessuren versorgen.

Vier Tage lang war Hans-Peter Eller mit der Ausschilderung der Strecken beschäftigt. Rund 1000 Pappschilder mit Richtungspfeilen, aber auch Gefahrenhinweisen, hat er an Bäumen, Laternenmasten und Zäunen befestigt und am Samstag noch einmal kontrolliert. Zum Glück. „Am Kreisel in Neunkirchen hat jemand die Schilder abgenommen und professionell mit Kabelbinder wieder so befestigt, dass sie in die entgegengesetzte Richtung zeigten“, ärgerte er sich. Die Streckenführung zwischen Leuscheid und Herchen-Bahnhof musste er kurzfristig ändern, weil dort aufgrund einer nicht gemeldeten Baustelle kein Durchkommen möglich war. Von den Rückkehrern gab es durchweg nur Lob für die Organisation.

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