Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie Diese Regeln gelten beim Freibad-Besuch in Bonn und der Region

Bonn · Am Donnerstag öffnet als erstes der Bonner Freibäder das Panoramabad Rüngsdorf, wegen der Corona-Pandemie jedoch mit zahlreichen Einschränkungen. Wir erklären, welche Regeln auf die Besucher zukommen.

 Das Freibad in Rüngsdorf: Ab Donnerstag können Schwimmer hier wieder Abkühlung suchen.

Das Freibad in Rüngsdorf: Ab Donnerstag können Schwimmer hier wieder Abkühlung suchen.

Foto: Benjamin Westhoff

Alle diejenigen, die unbedingt am Donnerstag ins Freibad wollen, sollten den Mittwoch an einem internettauglichen Elektrogerät verbringen und die Bäder-Seite der Stadt Bonn im Blick behalten. Denn im Lauf des Tages wird dort der Ticketverkauf freigeschaltet, kündigte der Leiter des Sport- und Bäderamtes Stefan Günther am Dienstag auf einer Pressekonferenz auf dem Gelände des Panoramabades Rüngsdorf an. Und nur dort kann man bis auf Weiteres Eintrittskarten für den Freibadspaß in den Bonner Bädern erwerben.

Das „Rüngsi“ öffnet als erstes seine Pforten und wird, erläuterte die Sport und Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger, für einen zweiwöchigen Testbetrieb unter Pandemie-Bedingungen herhalten. Man will lernen, wie das Konzept funktioniert und wo es womöglich noch angepasst werden muss – etwa in der Frage, wie Menschen, vor allem ältere, an Tickets kommen, die keine Erfahrung mit dem Internet haben. Römerbad, Friesi, Hardtbergbad und Melbbad folgen am 30. Mai, das Ennertbad wegen noch laufender Sanierungsarbeiten etwas später.

Pandemie-Bedingungen, das bedeute vor allem eins, so Schneider-Bönninger: Abstand halten. Um das gewährleisten zu können, dürfen maximal 500 Personen gleichzeitig im Rüngsi sein, und der Badbetrieb wird in drei Zeitblöcke aufgeteilt: Die Frühschwimmer kommen von 6.30 bis 9 Uhr – aber nur unter der Woche, nicht an Wochenenden und Feiertagen, weswegen es an Christi Himmelfahrt erst um 10 Uhr im Panoramabad losgeht –, danach gibt es die Blöcke 10 bis 14 Uhr und 15 bis 19 Uhr. In den Zwischenzeiten müssen alle Badegäste raus, dann werden vor allem die Umkleiden und Duschbereiche desinfiziert. Damit das zügig vonstatten geht, werden laut Günther externe Hilfskräfte die Badmitarbeiter unterstützen.

 Noch nicht in Badekleidung, aber voller Vorfreude auf die Freibadsaison: Stefan Günther, Birgit Schneider-Bönninger, und Ashok Sridharan.

Noch nicht in Badekleidung, aber voller Vorfreude auf die Freibadsaison: Stefan Günther, Birgit Schneider-Bönninger, und Ashok Sridharan.

Foto: Benjamin Westhoff

Tickets werden für je einen dieser Blöcke gekauft. Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Kinder 1,50 Euro, Gruppenkarten kosten 6 Euro. Saison- oder Tageskarten wird es damit nicht geben, darüber hinaus müssen die Käufer online ihre Kontaktdaten angeben, wie im Restaurant. Weiterhin wird nur jede zweite Einzelkabine genutzt, die Sammelumkleiden bleiben ohnehin zu, und auch nicht jedes Schließfach steht zur Verfügung. Ansonsten sollen Erwachsene einen Mindestabstand von 1,50 Metern einhalten, auch im Wasser. Für Kinder gelten die gleichen Ansagen wie auf Spielplätzen. Man könne Kontakte nicht ausschließen, solle aber aufmerksam bleiben, so Günther. Die Ansteckungsgefahr im Wasser sei gering. „Das Virus soll im Wasser nicht übertragen werden, soweit wir wissen“, sagte er.

Die Sprungtürme sind offen, das Badpersonal sorgt dafür, dass davor Abstand eingehalten wird. Die Rutsche werde nur dann in Betrieb genommen, wenn Mitarbeiter dafür zur Verfügung stehen, sagte Badleiter Peter Baumgartner. Im Gastronomiebereich gelten die Regeln wie anderswo auch.

Dieses Video ist Teil einer Kooperation von WDR und GA.

Freibäder in Siegburg, Sankt Augustin und Troisdorf

Bis zu 3500 Besucher zieht es normalerweise zum Saisonstart ins Freibad des Siegburger Oktopus. Rein wettertechnisch könnten sich die Besucherzahlen auch am Samstag, 23. Mai, in diesem Bereich bewegen. Diesmal dürfen aber höchstens 500 Badegäste die Kasse passieren. Das ist eine der Auflagen, unter denen die Stadtbetriebe die Außenbecken ihres Freizeitbades öffnen.

14 Mitarbeiter arbeiten täglich von 10 bis 20 Uhr in zwei Schichten. „Übergaben finden kontaktlos statt.“ Die Hygienestandards seien intensiviert worden. So gibt es zusätzliche Desinfektionsmittel, kürzere Reinigungsintervalle, genaue Hygieneanweisungen, und in geschlossenen Räumen muss ein Mund-Nase-Schutz getragen werden. Die Sammelumkleiden bleiben zu, nur eine reduzierte Zahl von Spinden ist nutzbar. Der Sprungturm und die große Rutsche sind geschlossen. „Es kommt nur rein, wer sich vorher online ein Ticket gekauft hat“, erklärte Huhn.

Das solle auch lange Warteschlangen verhindern. Die Eintrittskarten können über die Internetseite des Oktopus und in den sozialen Medien zwei Tage im Voraus gekauft werden. „Dort ist auch jederzeit der Status der verfügbaren Tickets einzusehen“, sagte Rita Gaines-Willems vom Oktopus.

Das Hallenbad bleibt geschlossen. Nutzen dürfen es ab Juni nur der Schwimmverein Hellas, die DLRG und die Schwimmschule Lohmann nach Vorlage eines Infektionsschutz- und Zugangskonzepts. Und auch für Frühschwimmer gibt es eine Sonderregelung: „Sie dürfen nach Anmeldung dienstags bis freitags von 6 bis 8 Uhr ins Bad“, so Jakobs.

An der Kasse gibt es Securitykräfte. Es darf immer nur eine Person mit Mundschutz in den Kassenbereich eintreten“. Die Kontaktdaten der Badbesucher seien über den Ticketverkauf erfasst. Im gesamten Schwimmbad wird auf Bargeld verzichtet.

„Die Stadt Sankt Augustin erklärte auf Nachfrage, dass sie noch keine Entscheidung über eine Freibadöffnung getroffen hat. Und das Troisdorfer Aggua ist nach einem Brand voraussichtlich bis Herbst geschlossen.

Voraussichtlich werden viele bei sonnigem Wetter nun zum Rotter See nach Troisdorf kommen, weshalb die Stadt Troisdorf die Bürgerinnen und Bürger eindringlich bittet, möglichst Abstand zu halten und auf den Seebesuch zu verzichten, wenn das Erholungsgelände zu voll werde.

. Die Stadt Troisdorf bittet alle Bürgerinnen und Bürger auf den Seebesuch in Corona-Zeiten zu verzichten, wenn das Erholungsgelände zu voll wird. Das Grillen ist auf öffentlichen Plätzen noch bis mindestens 5. Juni verboten, somit auch im Bereich der Liegewiesen an der Badebucht.

Freibad in Bornheim

Das Freibad des Bornheimer Hallenfreizeitbads (HFB) öffnet am Mittwoch, 20. Mai, wieder. Um die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten, darf nur eine bestimmte Zahl an Gästen ins Bad. Wie viele das sind, legt die Stadt vorab nicht endgültig fest. Planmäßig gehe man von 300 Besuchern aus, erklärt Pressesprecherin Susanne Römer-Winkler.

„Ist die zulässige Höchstgrenze erreicht, müssen die neuen Besucher warten, bis jemand das Bad verlässt“, heißt es in einer Mitteilung. Der Besucherstrom wird laut Römer-Winkler mit Absperrung und Abstandsmarkierungen geregelt. Die Öffnungszeiten sind eingeschränkt: Schwimmen ist täglich zwischen 12 und 19 Uhr möglich. Die Schwimmhalle muss – wie alle Hallenbäder in NRW – noch geschlossen bleiben. Zugang zum Freibad haben die Gäste daher nur über dessen separaten Eingang.

„Zur Verfügung stehen Kaltwasserduschen, ein WC-Container und mobile Umkleiden; am besten zieht man die Badesachen schon zu Hause an“, rät die Stadt. Das HFB ist verpflichtet, die Kontaktdaten seiner Besucher zu dokumentieren, um im Falle einer Infektion mögliche Betroffene benachrichtigen zu können. Um den Einlass schneller zu gestalten, kann das Dokument vor dem Besuch auf www.stadtbetrieb-bornheim.de/hallenfreizeitbad heruntergeladen, ausgedruckt und ausgefüllt werden.

Weil das Angebot eingeschränkt ist, zahlen die Gäste laut der Mitteilung weniger Eintritt: vier Euro für Erwachsene und 2,50 für Kinder und Jugendliche. Geldwert-, Monats- oder Jahreskarten können im Moment nicht benutzt werden. Dauerkarten können aber für den Zeitraum, in dem die Maßnahmen gelten, verlängert werden.

Freibäder im Siebengebirge

Aus Karfreitag ist nun fast Christi Himmelfahrt für den Auftakt im Lemmerz-Freibad in Königswinter geworden. Doch für Ingolf Pott steht nun fest: „Eröffnung ist definitiv am Mittwoch, 20. Mai, um 10 Uhr.“ Auf das Datum hat er sich seit Wochen vorbereitet. Schließlich bedarf es Vorlaufzeit, um 3500 Kubikmeter Wasser in die beiden großen Becken zu bekommen und dieses entsprechend vorzubereiten: Temperatur und Wasserqualität müssen stimmen und Hygienestandards eingehalten werden. Insbesondere wegen der Corona-Pandemie.

Mehrfach hat Pott, gemeinsam mit Elke Stoll Geschäftsführer des Schwimmtreffs, der das städtische Bad seit 2009 betreibt, umgeplant. „Anders als in Bonner Bädern wird es bei uns keine Begrenzung der Badezeit und auch keine gestaffelten Preise oder Aufschläge für verlängertes Baden geben“, sagt Pott. Das heißt, das Lemmerz-Freibad öffnet montags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr sowie zusätzlich für Frühschwimmer dienstags bis freitags von 6.30 bis 9 Uhr. Statt der sonst an guten Tagen 2000 bis 2500 Badegäste werden ab 10 Uhr maximal 500 Badegäste eingelassen. Sollte wieder ein nennenswertes Kontingent frei werden, Pott spricht von etwa 50 Leuten, dann soll das auch auf der Internetseite angezeigt werden.

Die Badegäste müssen sich vor dem Eingang mit Maske anstellen, dann am bereitgestellten Spender die Hände desinfizieren und sich mit Einlasszeit, Name und Telefonnummer oder E-Mail-Adresse registrieren, bevor sie überhaupt den Eintritt zahlen: Frühschwimmer drei Euro, ohne zeitliche Begrenzung Erwachsene sechs Euro (statt wie im Vorjahr vier Euro) sowie Kinder von fünf bis 13 Jahren drei Euro (Vorjahr: 2,50 Euro) und Kinder unter fünf Jahren ein Euro (Vorjahr: 50 Cent). Damit wird auch dem Mehraufwand und der geringeren Besucherzahl Rechnung getragen. Saison- und Zehnerkarten gibt es in Königswinter nicht. Zu beachten ist, dass jeder Erwachsene maximal zwei Kinder unter zehn Jahren mitbringen darf, damit er auch die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln bei den Kindern überwachen kann.

Das Schwimmerbecken wird in vier Blöcke eingeteilt, in denen im Kreis geschwommen wird. Im Nichtschwimmerbecken sind keine Absperrungen vorgesehen. Eltern sind gehalten, auf ihre Kinder zu achten. Das tut auch die Beckenaufsicht. In Duschen- und Toilettengebäuden dürfen sich höchstens vier Personen gleichzeitig aufhalten, was ebenfalls von den Mitarbeitern kontrolliert wird. Geschlossen bleibt die Imbissterrasse.

Fans des Freibads auf der Insel Grafenwerth müssen sich wohl noch bis Ende Juni gedulden. „Vor der Öffnung sind noch eine Menge Vorkehrungen zu treffen“, sagt Hans-Joachim Lampe-Booms, Leiter der Bad Honnefer Bäder. Die Becken sollen ab Anfang Juni erst gereinigt und dann befüllt werden. An der Kasse wird ein Zählsystem eingerichtet, um die Besucherzahlen zu begrenzen und so die Einhaltung der Abstandsregeln zu ermöglichen. „Bis zu 50 Prozent mehr Personal müssen wir einstellen, um die Regelungen zu überwachen, wie in einem heißen Sommer“, sagt Lampe-Booms. Die derzeit sieben Mitarbeiter würden von drei weiteren unterstützt. Zwei Bad-Mitarbeiter waren ins Ordnungsamt gewechselt, um dort die Corona-Beschränkungen zu kontrollieren.

Auch der Spielplatz auf Grafenwerth wird geöffnet, nicht aber der Wasserspielplatz. Genauso wenig die Volleyball- und Beachvolleyballplätze. Weil sich dort Abstand und Zutritt nicht kontrollieren lassen, werden weder die Schließfächer noch die gewohnten Sanitärbereiche geöffnet. Nur die mobilen Toiletten und die kalten Duschen draußen können genutzt werden. Der Sprungturm soll geöffnet werden. Dort, wie auch beim Ein- und Aussteigen aus den Becken wird es eine Einbahnregelung geben. Die Preise sollen auf Grafenwerth nicht steigen, Saisonkarten gibt es aber wahrscheinlich nicht.

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