Neues Boarding Haus Siegburger Hoteliers investieren 9,5 Millionen Euro

Siegburg · Ein neues Boarding Haus soll das Zimmerangebot im sanierten Kranz Parkhotel in Siegburg ergänzen. Das historische Fachwerkhaus "Auf der Arken" an der Mühlenstraße und Mahlgasse bleibt erhalten, die Anbauten werden abgerissen.

Rund um das denkmalgeschützte Fachwerkhaus „Auf der Arken“ werden die Abrissarbeiten vorbereitet, die Bagger kommen nächste Woche. Die Hoteliers Rüdiger und Bernd Kranz wollen auf dem fast 1000 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Boarding Haus mit 22 Hotelzimmern und 14 Appartments errichten. Baubeginn soll für das 4,5-Millionen-Euro-Projekt noch in diesem Jahr sein. Das historische Fachwerkhaus bleibt erhalten. „Wir wissen noch nicht, ob wir einen Pächter suchen oder dort einen zusätzlichen Tagungsraum einrichten“, sagt Geschäftsführer Rüdiger Kranz, der den Familienbetrieb seit 2001 mit seinem Bruder leitet.

Als Pächter des Spanischen Restaurants „El Corazon“ kannten sie das Potenzial des Grundstücks. „Der alte Thekenbereich wird abgerissen, ebenso die anderen Anbauten, die nicht unter Denkmalschutz stehen“, erklärt der Hotelier. Künftig sollen die Siegburger um das Haus „Auf der Arken“ herumgehen können, was auch den Engpass an der Mühlenstraße entlastet. Der Neubau orientiert sich an der Umgebung und wirkt wie aus mehreren Gebäuden zusammengesetzt. Von der Mahlgasse aus fahren die Gäste künftig in eine kleine Tiefgarage.

Auch im 1988 eröffneten Kranz Parkhotel auf der gegenüberliegenden Straße hat sich bereits einiges getan. Alle Zimmer wurden entkernt und saniert. Sie präsentieren sich jetzt in Naturtönen und dunklem Grau mit einigen modernen Farbtupfern. Die Innenarchitektin hat die Themen Natur, Ton und Musik aufgegriffen und so einen Bogen zum Natursteig Sieg, zur Töpferstadt und zu Engelbert Humperdinck geschlagen. Durch den Umbau einer Wohnung und die Verlegung der Wäscherei sind elf zusätzliche Zimmer entstanden, sodass das Parkhotel, das auf Tagungsgäste spezialisiert ist, jetzt 120 Zimmer anbieten kann. Erstmals gibt es 14 speziell ausgestattete Zimmer für Allergiker. Auch in den anderen Zimmern gibt es viele Extras wie Bügelbrett und Bügeleisen, ein Tablet statt der sonst üblichen Infomappe sowie Kaffee und Tee zum Aufbrühen, nachhaltig aus dem Filter.

Nachdem die Kernsanierung der Zimmer abgeschlossen ist, geht es in Restaurant und Foyer weiter. „Der Empfangsbereich soll geöffnet werden“, sagt Kranz. Statt Wänden mit buntem Tiffany-Glas gibt es künftig eine Lounge mit Kamin, beleuchtete Acrylwände mit Goldplättchen und gemütliche Sessel. „Der Kunde wird ein komplett neues Hotel vorfinden“, verspricht Kranz. Die Geschäftsführer investieren rund fünf Millionen Euro ins Gebäude. „Wir haben als Familienbetrieb den Druck, dass wir immer auf dem neuesten Stand sein müssen“, so der Geschäftsführer. Auch die Personalsituation sei ein großes Thema: „Wir versuchen verstärkt, eigene Mitarbeiter auszubilden und zu halten.“

Nach der Sanierung erwartet die Gäste ein neues kulinarisches Angebot: Im Erdgeschoss Richtung Stadtmauer wollen die Hoteliers ein neues Steakrestaurant eröffnen.

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