Dreiste Dachdecker-Masche Siegburger Ehepaar bestohlen

SIEGBURG · Ein älteres Ehepaar aus Siegburg ist Ende Juli Opfer von dreisten Dieben geworden. Die Männer hatten sich als Dachdecker ausgegeben und wollten Dichtungsarbeiten durchführen. Stattdessen entwendeten sie Schmuck und Bankkarten.

Die drei vermeintlichen Dachdecker hatten am 31. Juli gegen 15 Uhr bei dem Einfamilienhaus am Siegburger Kiefernweg geschellt. Die 76-jährige Bewohnerin glaubte den Männern, dass sie im Haus dringend notwendige Dichtungsarbeiten ausführen müssten.

Erst nachdem die Seniorin die Rechnung der vermeintlichen Handwerker bezahlt hatte und diese bereits das Weite gesucht hatten, stellte sie fest, dass aus dem Schlafzimmer Schmuck und Debitkarten gestohlen worden waren, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Zu den Tätern konnte die Siegburgerin lediglich angeben, dass ein Täter circa 30 Jahre alt und von südländischem Aussehen war. Der zweite Täter war ebenfalls circa 30 Jahre alt und blond.

Die Polizei fragt nun: Wer hat in der Straße verdächtige Personen gesehen? Wo haben die vermeintlichen Handwerker ebenfalls ihre Dienste angeboten? Ist ein mögliches Fahrzeug der "Handwerker" im Kiefernweg oder in der Nähe in der letzten Woche aufgefallen?

Hinweise werden erbeten für das zuständige Kriminalkommissariat Ost unter der Rufnummer: 02241/541-3121.

Die Polizei warnt

Die vermeintlichen Handwerker, die ohne gerufen zu werden, an der Haustür stehen, führen entweder Schein- oder Pfuscharbeiten aus, wobei häufig erst Schäden entstehen. Sofern überhaupt etwas gemacht wurde, sind die Leistungen um ein Mehrfaches überteuert und von minderer Qualität.

Teilweise werden Forderungen auch für nicht beauftragte Arbeiten gestellt. Auf Wunsch wird der erhaltene Betrag vor Ort auf einfachste Art
quittiert, jedoch ohne Stundenzettel oder kaufmännische Rechnungslegung. Hinterlassene Mobilfunknummern gehören zu Prepaid-Handys mit überwiegend nicht existenten Anschlussinhabern, die nach kurzer Zeit nicht mehr erreichbar sind.

  • Zusätzlich zu den Betrugshandlungen werden auch Diebstähle von Bargeld, EC-Karten und Schmuck verübt:
  • Ausspionieren des Geldverstecks beim Kassieren eher kleiner Beträge
  • Beschäftigung des Opfers mit ständig neuen Bitten, während ein weiterer Mittäter das Haus nach Geld und Schmuck durchsucht
  • Angebliche Toilettenbenutzung
  • Bei Gehbehinderten werden vermeintliche Begutachtungen des Dachs über Fenster in oberen Geschossen durchgeführt. Sofern sich das Opfer überhaupt der Mühe unterzieht die Treppe hochzusteigen, ist der Diebstahl (Schlafzimmer) bereits vollzogen. Schützen Sie sich!
  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit
  • Lassen Sie sich den Namen der Mitarbeiter, den Firmennamen und den Sitz der Firma geben
  • Fragen Sie bei Ihrem Gewerbeordnungsamt nach, ob die reisende Firma dort angemeldet ist
  • Lassen Sie sich die Reisegewerbekarte zeigen
  • Ziehen Sie Ihre Nachbarn zu den Verhandlungen hinzu
  • Lassen Sie die Mitarbeiter nicht unbeobachtet
  • Rufen Sie eine ortsansässige Firma an. Schildern und vergleichen Sie das Angebot Im Schadensfall: Erstatten Sie unbedingt Anzeige. Eine Nichtanzeige nutzt nur den Tätern. Mit Ihrer Anzeige können Sie helfen zu verhindern, dass noch mehr ältere Menschen auf die Begehungsweisen dieser Tätergruppe hereinfallen.
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