Spirit Saints Siegburger Cheerleader trainieren für Regionalmeisterschaft

Siegburg · Die „Spirit Saints“ sind eine von acht Mannschaften des Vereins Saints Cheerleader Siegburg. Sie nahmen schon erfolgreich an den Europameisterschaften teil. Für den Sport sind Körperbeherrschung, Kraft, Ausdauer und viel Konzentration erforderlich.

 In Pose: Die Cheerleader der „Spirit Saints“ aus Siegburg bauen beim Training eine menschliche Pyramide.

In Pose: Die Cheerleader der „Spirit Saints“ aus Siegburg bauen beim Training eine menschliche Pyramide.

Foto: Paul Kieras

Sie wirbeln mit Salti durch die Luft, stehen aufrecht und auf einem Bein auf den Händen ihrer Mannschaftskollegen und bauen menschliche Pyramiden. Wenn die Cheerleader der „Spirit Saints“ in der Turnhalle im Haufeld trainieren, wird es spektakulär. Das Cheerleading kommt aus den USA und hatte ursprünglich die Funktion, Sportmannschaften anzufeuern. Heute ist es eine eigenständige Sportart, bei der Bodenturnen, Akrobatik, Tanz und Stunts miteinander verbunden werden.

Die „Spirit Saints“ sind eine von acht Mannschaften des Vereins Saints Cheerleader Siegburg. Mädchen und Jungen im Alter von zwölf bis 15 Jahren machen bei den Spirit Saints mit. „2017 war unser Erfolgsjahr“, sagt Christina Grosch stolz, die seit sechs Jahren gemeinsam mit Diana Wawrzyniak die Mannschaft trainiert.

Bei Wettkämpfen starten die Teams in verschiedenen Klassen. Wegen des Alters und der beiden Geschlechter in der Mannschaft gehören die „Spirit Saints“ zur Klasse „Junior Coed“. Außerdem starteten sie im Schwierigkeitsgrad „Level 5“. In dieser Klasse erkämpfte sich die Mannschaft zunächst den zweiten Platz bei der Regionalmeisterschaft West. Damit qualifizierte sie sich für die deutschen Meisterschaften, wo sie ebenfalls den zweiten Platz belegten. So begann für die jungen Sportler ein großes Abenteuer: Mit der Platzierung durften sie auf die Europameisterschaft nach Prag fahren. „Eine Premiere für den Verein“, sagt Trainerin Grosch. Dort traten die „Spirit Saints“ gegen 19 weitere Mannschaften aus ihrer Klasse an und schafften es auf den elften Platz.

Cheerleading ist Leistungssport

„Ich werde die Europameisterschaft so schnell nicht vergessen“, sagt die 15-jährige Cheerleaderin Isabel Müller. „Es war beeindruckend, die anderen Mannschaften zu sehen, und die Stadt Prag war toll.“ Vor sechs Jahren habe sie mit dem Sport begonnen und sei von der ersten Minute an begeistert gewesen. „Man macht den Sport nicht nur für sich, sondern auch für das Team, da wächst man schnell zusammen“, sagt die Jugendliche. Sie und ihre Mannschaftskollegen investieren neben der Schule viel Zeit in den Sport.

Trainiert wird drei Mal die Woche für jeweils zwei Stunden. „Cheerleading ist Leistungssport“, weiß Grosch, die selbst schon seit fast zehn Jahren im Verein ist. Für den Sport brauche man Körperbeherrschung, Kraft, Ausdauer und viel Konzentration. Die körperlichen Ansprüche an die jungen Sportler werden im Training schnell deutlich. Diejenigen, die ihre Teamkollegen heben, müssen viel Kraft aufwenden. Sie müssen sich darauf konzentrieren, die gehobene Person nicht fallen zu lassen, sie rechtzeitig aufzufangen und sie gut zu stützen. Diejenigen, die in die Höhe gehoben werden, brauchen Körperspannung, um auf dem wackligen Untergrund, den Händen ihrer Teamkollegen, ihre Figuren und Salti zu machen.

Gerade trainieren sie für die kommende Regionalmeisterschaft. Dort starten sie im geringeren Schwierigkeitsgrad „Level 4“, da sich die Zusammensetzung der Mannschaft seit vergangenem Jahr geändert hat. Manche Teamkollegen, die nun 16 Jahre alt sind, sind in die Senior-Gruppe aufgestiegen. Die Sportler, die zwölf Jahre alt geworden sind, kamen zu den „Spirit Saints“ neu dazu.

In den Mannschaften herrsche eben fliegender Wechsel, der Nachwuchs dafür fehle im Verein nicht, weiß die Abteilungsleiterin des Vereins, Aileen Bednarz. In den Mini-Mannschaften werden immer neue Sportler herangezogen. Außerdem gäbe es noch ein „Senior Basic Team“, in dem man ab 15 Jahren neu in den Sport einsteigen könne. Auch diese Gruppe habe regen Zulauf. „Das Cheerleading ist leider wegen vieler amerikanischer Filme noch sehr klischeebelastet, doch daraus löst sich die Sportart so langsam“, sagt Bednarz. Ein großer Schritt dafür wurde 2016 schon getan: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat das Cheerleading als olympische Sportart anerkannt.

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