Der Umbau am Westhang beginnt So weit sind die Arbeiten am Michaelsberg in Siegburg

Siegburg · Die Stadt Siegburg gestaltet den Michaelsberg neu. Das Projekt soll Ende 2021 abgeschlossen sein. Die noch übrigen Arbeiten des Michaelsberg-Konzepts sollen über die Städtebauförderung bezuschusst werden.

Freie Sicht auf die Abtei: Vom Osten her zeigt sich der Michaelsberg schon von seiner neuen Seite.

Freie Sicht auf die Abtei: Vom Osten her zeigt sich der Michaelsberg schon von seiner neuen Seite.

Foto: Holger Arndt

Der Michaelsberg hat derzeit zwei Gesichter. Während sich das Siegburger Wahrzeichen am Osthang seit Anfang des Jahres mit neu hergerichteten Wegen, neuen Bäumen, Bänken und einer Treppenanlage hoch zum Johannisgarten zeigt, ist im Westen noch alles beim Alten: Wege sind gesperrt, die alte Wehrmauer neben dem Friedhof der Benediktiner ist eingerüstet - und auch der Terrassengarten lässt nur erahnen, wie er einmal aussehen soll.

Das soll sich in absehbarer Zeit ändern. Mit dem neuen Jahr beginnen die nächsten Schritte des Entwicklungskonzepts Michaelsberg. Eigentlich sollte der Hang unterhalb des Abtei-Anbaus schon wieder mehr dem Terrassengarten gleichen, den Maximilian Jacobi im 19. Jahrhundert für die Patienten seiner Irrenanstalt anlegen ließ. Doch zwischen die vorbereitenden Baumfällungen im Herbst 2018 und die Neustrukturierung fiel der Grundförderantrag für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK).

 An der Westseite des Michaelsbergs entsteht Anfang 2020 ein neuer Fitnessparcours.

An der Westseite des Michaelsbergs entsteht Anfang 2020 ein neuer Fitnessparcours.

Foto: Nadine Quadt

Die restlichen Arbeiten des Michaelsberg-Konzepts sollen über die Städtebauförderung bezuschusst werden. "Wir mussten auf einen positiven Förderbescheid für 2019 warten, bis wir die Leistungen ausschreiben konnten", erklärt Stephan Marks, Leiter des Planungs- und Bauaufsichtsamtes, die Verzögerung. Der liege nun vor - und damit ein Zuschuss von zwei Millionen Euro.

Es ist nur ein Schritt auf dem Weg unterhalb des Johannistürmchens, aber er führt deutlich den Unterschied zwischen Neu und Alt vor Augen. Eben noch wandeln Spaziergänger über eine helle, wassergebundene Schicht, im nächsten Moment geht es auf altem Asphalt weiter. "Der große Rundweg wird im nächsten Jahr vollendet", sagt Marks.

Rundweg um den Michaelsberg soll wieder einheitlich werden

Vom Mühlentorparkplatz bis zur Bergstraße soll sich der Kreis schließen, und der insgesamt 1,2 Kilometer lange Rundweg wieder einheitlich sein. Auch der Terrassengarten erlangt dann seine ursprüngliche Struktur zurück. Marks richtet den Blick auf die Plattform oberhalb des Finanzamtes. Noch ein trostloser Ort, schon bald aber soll er zur "Sportwelle" mit verschiedenen Geräten avancieren. Etwas weiter oben am Rande des Benediktiner-Friedhofs ist die Wehrmauer zu erahnen. Graffiti überziehen die alten Steine. "Das wird das aufwendigste Projekt im nächsten Jahr", sagt Marks.

Die Mauer müsse von Efeu befreit und ihre Krone abgetragen werden. Dann erst sei das Ausmaß des Schadens ersichtlich. Durch einen Bogen geht es weiter hin zum Hang unterhalb des Johannisgartens. "Hier ist der Berg noch sehr ursprünglich", erklärt Marks. Wege sind gesperrt, Holzverschläge erinnern an Steinabgänge. Eine grüne Matte sichert die Mauer zum Garten, dessen Eingangstor ist verschlossen. "Das gehen wir ganz zum Schluss an", so Marks. 2021 sollen die ISEK-Mittel beantragt werden. "Ich hoffe, dass wir dann Ende 2021 fertig sind mit allem." Damit wäre das 2013 entwickelte Konzept umgesetzt. Davor steht noch die für Ende 2020 angesetzte Neugestaltung des Spielplatzes. "Er wird neu strukturiert und erweitert", erklärt der Planungsamtsleiter.

Spielplatz auf dem Michaelsberg in Siegburg wird erweitert

 Rundgang: Stephan Marks zeigt, welche Arbeiten am Siegburger Michaelsberg anstehen.

Rundgang: Stephan Marks zeigt, welche Arbeiten am Siegburger Michaelsberg anstehen.

Foto: Nadine Quadt

Die bisherigen Spielgeräte wandern auf andere Plätze weiter, an ihre Stelle treten Kletterhäuser für alle Altersklassen, Wipptiere, Sandtische, Trampoline und Schaukelelemente. Die Hangrutschen bleiben. "Wir wollen den Hang hin zum Rosengarten mit einbeziehen", erklärt Marks. Kletternetze, Rutschen und ein Naturlabyrinth sollen ihn erlebbar machen. Er müsse neu gesichert werden. "Die letzten zwei Sommer sind nicht spurlos am Berg vorbeigegangen." Davon zeugen freiliegende Wurzeln oder die sichtbaren Fundamente der 2009 gebauten Treppe. Oberhalb des Spielplatzes liegt die Bastionswiese, die zu einem Begegnungsort für Kinder und Jugendliche hergerichtet wird: mit Steinen, die im Boden den Grundriss der ehemaligen Schwedenbastion nachzeichnen, Wasser- und Stromanschlüsse und dem im Sommer angeschafften neuen Zirkuswagen.

"Bislang bewegen wir uns im Kostenrahmen", sagt Marks. Durch die Fördermittel werde der städtische Anteil sinken. Angst vor Vandalismus hat die Verwaltung nicht. "Es gibt vereinzelte Fälle", sagt Marks. Mal ein demolierter Mülleimer, mal eine Schmiererei auf einer Bank oder auf dem Treppengeländer. "Wir versuchen, das so schnell wie möglich zu beseitigen", sagt er. Dafür sorgen seit dem Sommer drei 450-Euro-Kräfte, die regelmäßig auf dem Berg aufräumen. Ein Konzept, das trägt: "Seitdem ist es deutlich besser geworden."In einer Bürgerinformation stellt die Stadt am Mittwoch, 20. November, ab 19 Uhr im Siegburger Stadtmuseum den aktuellen Stand des Michaelsberg-Konzeptes vor. Unter anderem geht es um die Neugestaltung des Spielplatzes.

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