Metallteile in Ahorn in Siegburg entdeckt Kampfmittelräumdienst rückte auf den Michaelsberg aus

Siegburg · Am Dienstagvormittag ist der Kampfmittelräumdienst auf den Michaelsberg in Siegburg ausgerückt. Mitarbeiter der Stadt hatten verdächtige Metallteile in einem umgestürzten Ahornbaum entdeckt.

 Wegen Sturmböen ist am Dienstagmorgen ein Ahorn auf dem Michaelsberg umgestürzt.

Wegen Sturmböen ist am Dienstagmorgen ein Ahorn auf dem Michaelsberg umgestürzt.

Foto: Stadt Siegburg

Der Kampfmittelräumdienst musste am Dienstag auf den Michaelsberg in Siegburg ausrücken. Am Vormittag war dort nach Angaben der Stadt ein alter Ahornbaum auf dem Osthang umgekippt und knapp 20 Meter in die Tiefe gerutscht. Im noch stehenden Teil des Baumstammes entdeckten Mitarbeiter der Grünflächenabteilung ein größeres Metallstück. Um sicher zu gehen, dass es sich dabei nicht um Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg handelte, wurde der Kampfmittelräumdienst gerufen.

Gegen 12 Uhr gaben die Fachleute Entwarnung. Wie Pressesprecher Jan Gerull auf Anfrage mitteilte, handelte es sich bei dem gefundenen Metallteil um eine Eisenstange. Es bestehe keine Gefahr. Der Ahorn habe einzig das Geländer verbogen, das die 2018 neu angelegte Treppe zum Johannisgarten säumt. Das Grünflächenamt hat die weiteren Aufräumarbeiten übernommen. Amtsleiter Ralf Beyer geht davon aus, dass diese am Mittwochvormittag abgeschlossen sind. Anschließend muss das beschädigte Geländer repariert werden. Mutmaßlich ist der Baum wegen starker Windböen umgestürzt.

Die Metallteile, die am Dienstagmorgen gefunden wurden, stellten sich als nicht gefährlich heraus. Allerdings werden in Siegburg häufiger Überreste von Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, erklärt Jan Gerull. Das sei nicht ungewöhnlich. „Die Stadt wurde eben nicht nur aus der Luft angegriffen. Es gab auch Granatenbeschuss von der anderen Seite der Sieg“, erklärt er den Hintergrund. So seien etwa in zahlreichen Eichen am Nordfriedhof Splitter von Granaten zu finden.

Auch auf dem Michaelsberg fanden Mitarbeiter des Grünflächenamts bei Bauarbeiten im vergangenen Jahr eine Mörsergranate. Wie Ralf Beyer bestätigt, lag der Blindgänger auf dem Osthang und wurde von einem Bagger freigelegt, der auf der Böschung Wege zur Seufzerallee vorbereitete. Auch damals rief man den Kampfmittelräumdienst.

Die aktuellen Bauarbeiten auf dem Michaelsberg sind durch den Einsatz am Dienstagmorgen indessen nicht beeinträchtigt. Seit Montag ist der Rundweg am Mühlentorplatz sowie die Ilse-Hollweg-Brücke über den Mühlengraben gesperrt. Eine Umleitung für Fußgänger und Radfahrer ist ausgeschildert. Auch ein Teil des Mühlentorparkplatzes steht während der Maßnahme nicht zu Verfügung, es entfallen etwa 30 Stellplätze. Die Bauarbeiten sind Teil des 2013 von Bürgern, Politikern, Stadt und Fachplanern erarbeiteten „Integrierten Entwicklungskonzeptes Michaelsberg“. Dessen Ziel ist es, die Grün- und Freiflächen rund um den Berg schöner und sicherer zu machen. Für das Konzept sind knapp sieben Millionen Euro veranschlagt. Anteilig sollen die Kosten über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept abgedeckt werden. Im nächsten Bauabschnitt steht unter anderem die Erneuerung des Spielplatzes an.

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