Staatssekretärin besucht Rhein-Sieg-Kreis Serap Güler lobt Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums

RHEIN-SIEG-KREIS · Seit 2014 besteht das Kommunale Integrationszentrum beim Rhein-Sieg-Kreis. Ganz unumstritten war seine Einrichtung damals nicht. Staatssekretärin Serap Güler (CDU) machte sich jetzt ein Bild von der Arbeit des Zentrums.

 Informationsgespräch (von links): Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer und Serap Güler mit Peter Enzenberger, Annerose Heinze, Antje Dinstühler und Gohar Farshi vom Kreis.

Informationsgespräch (von links): Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer und Serap Güler mit Peter Enzenberger, Annerose Heinze, Antje Dinstühler und Gohar Farshi vom Kreis.

Foto: Paul Kieras

Voll des Lobes für das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises (KI) war Serap Güler bei einem Besuch im Kreishaus. Dort machte die Staatssekretärin für Integration des Landes NRW jetzt im Rahmen ihrer landesweiten „Sommertour“ Station. Die CDU-Politikerin mit türkischen Wurzeln zollte dem KI ihren Respekt dafür, „19 Kommunen mit 19 Interessen“ nach ihrem jeweiligen Bedarf zu unterstützen. Die Zusammenarbeit auf höchster Ebene, nämlich mit den jeweiligen Bürgermeistern, sei „ein starkes Zeichen, mit welcher Leidenschaft der Rhein-Sieg-Kreis daran geht“, so Güler.

Dabei war der Start im November 2014 gar nicht so einfach, wie Kreisdirektorin und Sozialdezernentin Annerose Heinze erklärte. Ihr ist das KI als Stabsstelle unterstellt. Oft habe es geheißen, Integration sei Sache der Kommunen und nicht des Kreises. Der wiederum habe sich mit Einrichtung des KI auf eine „Gratwanderung“ begeben. „Wir müssen uns spalten“, so die Kreisdirektorin.

Einerseits entscheide der Kreis als Ausländerbehörde beispielsweise über ein Bleiberecht und Abschiebung, andererseits bemühe man sich um erfolgreiche Integration. Einen wesentlichen Teil dazu sehen Güler und die Verantwortlichen des KI in der Bildung und Sprachförderung. Dafür müssten allerdings verstärkt Angebote geschaffen werden, erklärte Güler. „Denn sonst stehen wir in zehn oder fünfzehn Jahren vor ganz anderen Problemen“, zeigte sie sich überzeugt. Sie betonte in diesem Zusammenhang, dass diese Angebote nicht nur für Flüchtlinge, sondern alle Zugewanderten gelten müssten.

Mehr als 300 Kooperationspartner

Antje Dinstühler, Leiterin des KI, zählte die wichtigsten Säulen zur Integration auf. Das seien Bildung und Sprachförderung „in enger Zusammenarbeit mit Lehrern, dem Schulamt und dem schulpsychologischen Dienst“, Hilfe beim Übergang von der Schule in den Beruf, zu dem sie für November eine mehrsprachige Ausbildungsbörse ankündigte, sowie die Stärkung der zahlreichen Ehrenamtlichen, unter anderem mit Veranstaltungen vor Ort in den Kommunen.

Außerdem hob sie die Bedeutung der sogenannten Querschnittsaufgaben hervor. Die Leiterin nannte interkulturelles Training in Schulen und Kindergärten, Gesundheitsvorsorge und die Unterstützung von Migranten, sich zu organisieren. Ganz aktuell bereite die Einrichtung zurzeit Fortbildungen im Rahmen der Extremismusprävention für die Jugendämter vor.

Das Netzwerk des KI umfasst als erfolgreich etablierte Schnittstelle zwischen allen Akteuren der Integrationsarbeit im Kreis mittlerweile mehr als 300 Kooperationspartner. Ein Team aus Sozialpädagogen, Verwaltungsfachkräften und Lehrern berät, unterstützt und qualifiziert zahlreiche Multiplikatoren und ehrenamtlich Tätige sowohl in den Kommunen als auch im Kreishaus.

Das Kommunale Integrationszentrum ist beim Rhein-Sieg-Kreis unter der Rufnummer 0 22 41/13 30 66 oder per E-Mail an integration@rhein-sieg-kreis.de zu erreichen.

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