Siegburg Agenda Seit 15 Jahren die Umwelt im Fokus

Siegburg · Die lokale Agenda zur nachhaltigen Entwicklung ist Thema der neuen Ausgabe der Siegburger Blätter. Ihre Wurzeln hat sie in Rio de Janeiro.

 Ein riesiger Eisblock löste im Sommer 2007 hitzige Diskussionen über den Klimawandel aus.

Ein riesiger Eisblock löste im Sommer 2007 hitzige Diskussionen über den Klimawandel aus.

Foto: Ingo Eisner

Dass eine gesunde und saubere Umwelt nur dann möglich ist, wenn die Menschen schon auf kommunaler Ebene mitarbeiten, wurde am Donnerstag im Siegburger Rathaus deutlich. Dort stellten Bürgermeister Franz Huhn, die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger, der Leiter des Umweltamtes, Thomas Schmitz, und Andrea Meister, Mitarbeiterin im Umweltamt, die neueste Ausgabe der Siegburger Blätter vor. Diese erinnert ihre Leser unter dem Titel „Global denken – lokal handeln!“ an die seit 15 Jahren bestehende Siegburg Agenda – „Ein Projekt zur Wahrung unserer Umwelt“.

Schmitz, der die Federführung der 57. Ausgabe hatte, geht unter anderem auf die Frage ein, wie in einer zukunftsfähigen Umwelt Gerechtigkeit erreicht werden kann. Eine Frage, die die Politik spätestens mit Abschluss der „Agenda 21“ auf dem Weltklimagipfel 1992 in Rio de Janeiro beschäftigt. In ihr wird im Bereich Entwicklung und Umwelt zur Zusammenarbeit auf höchster politischer Ebene aufgerufen.

Eine Zusammenarbeit, die laut Bürgermeister Huhn allerdings nicht nur in den Köpfen stattfinden dürfe, sondern gelebt werden müsse und zu der jeder Einzelne seinen Teil beitragen solle. „Wir müssen begreifen, dass wir nur diese eine Welt haben. Dementsprechend achtsam müssen wir mit ihr umgehen“, sagte er.

Unterstützung bekam er vom Vorsitzenden der Siegburger Indienhilfe, Norbert Noll. Bei einem Aufenthalt in Mumbai sei ihm vor Kurzem bewusst geworden, „wie eng kommunale und Weltpolitik zusammenhängen“, so Noll. „Wir müssen etwas tun, damit Menschen nicht mehr in solch einem Dreck wie dort leben müssen. Damit können wir hier anfangen.“

Stadt-Putz-Tag fest im Terminplan

Ein genauerer Blick in die Siegburger Blätter zeigt, dass dieses Bewusstsein für eine sauberere und gesündere Umwelt in Siegburg bereits stark ausgeprägt ist. Im Juni 2001 verabschiedete der Rat der Kreisstadt die „Siegburg-Agenda“, in der unter anderem festgehalten wurde, wie eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft durch die Stadt gefördert werden kann.

Seitdem wurde sie durch diverse Veranstaltungen und Aktionen für Groß und Klein den Bürgern der Stadt immer wieder ins Gedächtnis gerufen. So ist beispielsweise der Stadt-Putz-Tag, der ein besseres Bewusstsein für die Umwelt schaffen soll, mittlerweile fest im Siegburger Terminplan verankert.

An diesem Tag sorgen jährlich mehr als 2000 Menschen für ein saubereres Siegburg – am 18. März 2017 bereits zum 15. Mal. Auch ein vor sich hinschmelzender Eisblock, der 2007 zu Werbezwecken für eine Energiemesse vor dem Amtsgericht stand und hitzige Diskussionen über den Klimawandel auslöste, sorgte für viel Beachtung.

Thomas Schmitz möchte über die Siegburger Blätter nicht nur auf solche Aktionen und die Entstehung der globalen wie lokalen Agenda 21 zurückblicken, sondern vor allem aufrütteln: Und daran erinnern, dass Klimaschutz auch künftig eine Daueraufgabe der Umweltpolitik sein wird.

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