Kinderbetreuung im Kreis Rhein-Sieg-Kreis hält an Kita-Anmeldesystem fest

Rhein-Sieg-Kreis · Die Verwaltung nimmt die Kündigung von „Little Bird“ zurück. Einen entsprechenden Beschluss hat der Jugendhilfeausschuss des Rhein-Sieg- Kreises in seiner Sitzung am Donnerstag gefasst. Direkter Support soll die Nutzung verbessern.

Der Rhein-Sieg-Kreis wird weiterhin mit dem Onlineportal „Little Bird“ arbeiten und die Kündigung zurücknehmen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Jugendhilfeausschuss des Kreises in seiner Sitzung am Donnerstag gefasst.

Wie berichtet, hatte die Kreisverwaltung aufgrund anhaltender Probleme die Zusammenarbeit mit dem Anbieter des elektronischen Kita-Anmeldesystems über den kommunalen IT-Dienstleister Civitec zum Jahresende 2017 vorsorglich gekündigt. Der Kreis musste eine einjährige Frist einhalten, damit er Ende 2018 aus dem Vertrag hätte aussteigen können.

Hintergrund waren Klagen, dass die Mitarbeiter die Funktionen des Systems nicht wie versprochen nutzen konnten. Probleme habe es etwa bei der statistischen Auswertung der Anfragen über „Little Bird“ gegeben. Seit Sommer 2016 nutzt das Kreisjugendamt, das für die Kommunen Neunkirchen-Seelscheid, Much, Ruppichteroth, Eitorf, Windeck, Alfter, Swisttal und Wachtberg zuständig ist, das System. Der Kreis hat rund 36.000 Euro für die Einführung des Onlineportals ausgegeben. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten in Höhe von rund 31.000 Euro.

Einige Fortschritte sind bereits erzielt worden

Laut Kreisverwaltung sind seit Jahresanfang bei vielen Problemstellungen Fortschritte erzielt worden. Die Verwaltung sei daher zuversichtlich, dass die positive Weiterentwicklung des Programms durch „Little Bird“ vorangetrieben werde. „Wir wollen daran festhalten“, sagte Kreisjugenddezernent Thomas Wagner am Donnerstag. „Wir können nicht wieder dahin zurück, es händisch zu machen.“ Grundsätzlich sieht der Kreis „Little Bird“ als eine Unterstützung bei der Kindergartenbedarfsplanung und auch der Bearbeitung der Bedarfsanzeigen. Schwierigkeiten bestünden allerdings weiterhin aufgrund der hohen Komplexität des Programms für die Anwender der Kitas, so die Verwaltung.

Deshalb soll es künftig einen direkten Support durch den Anbieter geben. Kostenpunkt: circa 8000 Euro jährlich. „Ich glaube, ein Knackpunkt war tatsächlich der lange Draht zu 'Little Bird'“, so Wagner. Denn bislang mussten sich die Kitas bei Nutzerproblemen zunächst bei der Administration des Jugendamts melden, die gab die Anfrage weiter an den IT-Dienstleister regio-it. Der wandte sich schließlich an „Little Bird“, sofern er nicht selbst helfen konnte. Dieser aufwendige Weg fällt nun ab 2019 weg.

Die Mittel dafür müssen allerdings noch im Haushalt bereitgestellt werden. Zudem sind regelmäßige Treffen für Mitarbeiter der Kindertagesstätten sowie in diesem Sommer eine ganztägige Schulung für alle Kita-Leitungen zur Auffrischung der Kenntnisse geplant. „Wir nehmen die Kritikpunkte ernst, übertreiben aber auch nicht“, sagte Wagner und ergänzte: Sollte es nach einer gewissen Zeit immer noch nicht laufen, werde sich der Jugendhilfeausschuss wieder damit beschäftigen. Die Mitglieder stimmten der Vorlage der Verwaltung schließlich einstimmig zu.

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