Trickdiebe in Siegburg Polizei warnt vor falschen Wasserwerkern im Rhein-Sieg-Kreis

Siegburg · Eine 85-jährige Siegburgerin ist Opfer von Trickdieben geworden, die sich als Wasserwerker ausgaben. Die Polizei warnt aus diesem Anlass vor der Masche der Täter, die sich unter einem Vorwand Zugang zu Wohnungen verschaffen wollen.

 Trickdiebe schlagen als falsche Wasserableser zu.

Trickdiebe schlagen als falsche Wasserableser zu.

Foto: picture alliance / dpa/Jens Büttner

In Siegburg schlugen die Unbekannten laut Polizei vermutlich bereits am 16. Januar zu, am Freitag erstattete die Seniorin Anzeige. Ein Mann hatte zur Mittagszeit an ihrer Tür in der Tönnisbergstraße geklingelt und sich als Installateur ausgegeben. Er wollte den Wasserdruck im Bad prüfen und wurde von der 85-Jährigen hineingelassen.

Während sich der angebliche Wasserwerker an den Anschlüssen zu schaffen machte, muss sich ein Mittäter unbemerkt durch die offene Wohnungstür geschlichen haben und im Obergeschoss nach Wertsachen gesucht haben. Er fand in einem Schrank einen kleinen Möbeltresor, den er aus der Verschraubung brach. Es gelang ihm, mit dem Tresor, der unter anderem ein Sparbuch und etwas Bargeld enthielt, die Wohnung unbemerkt zu verlassen.

Der angebliche Installateur wird als etwa 35-jähriger Mann von 1,80 Metern Größe und kräftiger Statur beschrieben. Er hat nach Angaben der Polizei ein „westeuropäisches Erscheinungsbild“ und trug ein rot-weiß kariertes Hemd. Hinweise nimmt die Polizei unter ☏ 02241/541 31 21 entgegen. Generell warnt die Polizei: „Solche Trickdiebe und -betrüger nutzen die Arglosigkeit vor allem älterer Menschen gerne aus und bestehlen oder betrügen sie in ihren eigenen Wohnungen.“

Erstes Ziel der Täter sei, hereingelassen zu werden, um mit dem Opfer alleine zu sein. „Dann brauchen sie keine Zeugen und keine Hilfe für das Opfer zu befürchten. Mit Ablenkungsmanövern und eingeschlichenen Mittätern gelingt es ihnen sogar in Anwesenheit des Opfers, dessen Wohnung zu durchstöbern“, sagt die Kreispolizei.

Die Masche der Täter ist immer ähnlich: Sie kommen angeblich von den Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerken, von der Hausverwaltung, Kirche, Krankenkasse, Rentenversicherung, Polizei, Post oder vom Sozialamt. Die Liste der Behauptungen lässt sich laut Polizei beliebig erweitern. Die Beamten geben folgende Tipps, um sich vor Trickdiebstahl zu schützen:

■ Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür an (Türspion, Blick aus dem Fenster). Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, nutzen Sie eine Türsprechanlage.

■ Öffnen Sie die Haus- oder Wohnungstür nicht, wenn Unbekannte geklingelt haben.

■ Fordern Sie von Personen, die angeben von einer offiziellen Institution zu sein, den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (Druck, Foto, Stempel). Wenn Sie Zweifel haben, fragen Sie bei der Institution nach, bevor Sie die Person einlassen. Suchen Sie die Telefonnummer möglichst selbst heraus.

■ Lassen Sie nur Handwerker herein, die Sie bestellt haben oder die vom Vermieter oder von der Hausverwaltung angekündigt wurden.

■ Ziehen Sie bei unbekannten Besuchern Angehörige oder Nachbarn hinzu oder bestellen Sie die Person zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.

■ Wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie befürchten, Opfer einer Straftat zu werden, und wählen sie den Notruf 110.

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