Architekten und Ingenieure Rhein-Sieg-Kreis schreibt 14 Stellen aus

Siegburg · Die Gebäudewirtschaft des Rhein-Sieg-Kreises braucht dringend Architekten und Ingenieure. Deshalb hat der Kreistag nun mehrheitlich beschlossen, 14 neue Stellen auszuschreiben.

 Die 72 Millionen Euro teure Sanierung des Berufskollegs in Hennef ist derzeit das größte Bauprojekt des Rhein-Sieg-Kreises.

Die 72 Millionen Euro teure Sanierung des Berufskollegs in Hennef ist derzeit das größte Bauprojekt des Rhein-Sieg-Kreises.

Foto: Ingo Eisner

Die Gebäudewirtschaft in der Kreisverwaltung soll personell verstärkt werden. Der Antrag von CDU und Grünen, 14 neue Stellen zu schaffen, damit laufende und geplante Bauprojekte zügig abgeschlossen werden können, wurde im Kreisausschuss am Montag und vom Kreistag am Dienstag mehrheitlich beschlossen. Lediglich die AfD, NPD und Volksabstimmung lehnten das mit dem Hinweis ab, das müsse erst in den Fachausschüssen beraten werden.

Laut Torsten Bieber (CDU) ist die schlechte Personaldecke in der Gebäudewirtschaft schon über Jahre bekannt, und auch Ingo Steiner (Grüne) verwies darauf, dass der Kreistag schon vor geraumer Zeit gegenüber der Verwaltung klargestellt habe, sie solle sich melden, wenn der Bedarf nach personeller Verstärkung da sei. Die Koalition legte dem Antrag zudem eine ausführliche Begründung bei. Finanz- und Personaldezernentin Svenja Udelhoven betonte, dass der Kreis auch mit vielen externen Dienstleistern zusammenarbeite, aber letztlich bräuchte die Kreisverwaltung den Sachverstand im Haus. Mit den laufenden Projekten seien die Kolleginnen und Kollegen der Gebäudewirtschaft "aktuell komplett ausgelastet". Die im Haushalt geplanten und beschlossenen Projekte könnten nicht mit dem vorhandenen Personal durchgeführt werden.

Sanierung des Berufskollegs Hennef kostet 72 Millionen

Und die Liste der laufenden Bauprojekte ist lang: Ganz oben steht die Sanierung und Erweiterung des Carl-Reuther-Berufskollegs in Hennef sowie die Sanierung seiner Turnhalle mit einem Projektvolumen von rund 72 Millionen Euro. Außerdem: die Sanierung des Berufskollegs in Duisdorf (5,5 Millionen Euro), die Dauerbaustelle im Kreishaus (52 Millionen Euro), der Neubau des Jugendhilfezentrums Eitorf (7,8 Millionen Euro), die Sanierung der Waldschule Alfter (sieben Millionen Euro), die Sanierung der Richard-Schirrmann-Schule in Hennef (vier Millionen Euro) und der Neubau der Rettungswache in Much (vier Millionen Euro), um die größten zu nennen.

Und dann stehen noch etliche "absehbare" Bauprojekte auf der vorliegenden Übersicht: die Generalsanierung des Berufskollegs Troisdorf mit einem Projektvolumen von gut 60 Millionen Euro, der Neubau der Bornheimer Rettungswache, für die rund zehn Millionen Euro veranschlagt sind, das geplante Gefahrenabwehrzentrum (25 Millionen Euro) und etliche Pläne mehr.

Üblicherweise sind die Fachleute jeweils pro Jahr für zu verbauende beziehungsweise zu betreuende Bauvolumen von etwa 1,5 Millionen Euro zuständig. Nach dem Stellenplan von 2018 hat die Gebäudewirtschaft keine elf Stellen.

Gebäudemanagement soll neu gegliedert werden

Hinzu kommt noch eine Organisationsverfügung von Landrat Sebastian Schuster. So soll die Abteilung künftig in drei Sachgebiete - Technisches (TGM), Infrastrukturelles (IGM) und Kaufmännisches Gebäudemanagement (KGM) gegliedert werden. Die Anteile der Bauunterhaltung sollen künftig zentral im neugebildeten Sachgebiet IGM angesiedelt werden. Diese Umstrukturierung war nach einer Analyse dringend notwendig, um die Abläufe zu optimieren. Dazu müssten aber weitere Stellen besetzt werden.

Die zuständige Dezernentin Udelhoven gab zusätzlich zu bedenken, dass in den vergangenen Jahren vergaberechtliche und technische Regularien deutlich zugenommen hätten. "Allein, was es beim Brandschutz zu beachten gilt, ist enorm", sagte sie. Abstimmungsprozesse seien mittlerweile so komplex, der Kommunikationsbedarf mit Anliegern und beteiligten Behörden und Organisationen so groß, dass man für die Umsetzung von Bauprojekten immer mehr Zeit brauche. Die Kreisverwaltung rechnet für die kommenden Jahre mit einem Bauvolumen von rund 213 Millionen Euro. Um das alles bewältigen zu können, braucht sie sieben Architekten und Ingenieure, einen Rettungsingenieur, zwei Sachgebietsleiter sowie vier Verwaltungskräfte.

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