Wohnungsentwicklung in Siegburg Pläne für neuen Wohnraum in der Kreisstadt

Siegburg · Die Verwaltung stellt im Planungsausschuss mehrere Bauvorhaben vor, die Wohnungen in allen Kategorien bieten könnten. Bürgermeister Franz Huhn fordert ein "maßvolles Vorgehen".

 28 barrierefreie Wohnungen will ein Investor neben dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Verbands der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) in Siegburg bauen.

28 barrierefreie Wohnungen will ein Investor neben dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Verbands der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) in Siegburg bauen.

Foto: Holger Arndt

Es zieht nach wie vor Menschen nach Siegburg. „Der Bedarf an Wohnraum ist in allen Kategorien groß“, hat Bürgermeister Franz Huhn unlängst mit Blick auf die aktuelle Wohnraumbedarfsanalyse für den Rhein-Sieg-Kreis gesagt. Und zugleich eingeschränkt, dass seine Kommune dem angesichts ihrer begrenzten Fläche nur bedingt nachkommen kann, etwa über eine maßvolle Nachverdichtung. Dennoch: Gleich mehrere aktuelle Bauvorhaben, die das Wohnraumangebot der Kreisstadt in allen Kategorien vergrößern könnten, hat die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger am Donnerstag im Planungsausschuss vorgestellt.

„Wir haben jede Menge Anträge für Mehrfamilienhäuser“, sagte Guckelsberger. So soll etwa neben dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Verbands der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) an der Wilhelm-Ostwald-Straße, das zuletzt als möglicher Standort für das Siegburger Rathaus ausgeschieden ist, ein Neubau entstehen. Über vier Stockwerke soll er künftig insgesamt 28 barrierefreie Wohneinheiten in verschiedenen Größen bieten. Im Stadtteil Stallberg soll am Kreisverkehr zwischen Zeith- und Barbarastraße ein Gebäude abgerissen und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt werden. „Dort sollen 18 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau entstehen,“, erläuterte Guckelsberger.

Bei allen künftigen Projekten hat Bürgermeister Franz Huhn im Gespräch mit dem GA grundsätzlich ein maßvolles Vorgehen gefordert. „Siegburg soll seinen Charakter in allen Stadtgebieten behalten“, so Huhn. Wie schwierig das vornehmlich in Gebieten, für die es keinen Bebauungsplan gibt, sein kann, zeigten etwa die Vorschläge, die ein Interessent für das Gelände des seit etwa fünf Jahren geschlossenen Edeka-Marktes an der Kaldauer Straße vorgelegt hat. Dass es dort eine Entwicklung gibt, dürfte viele freuen. Der Investor möchte an der Einkaufsstraße des Stadtteils Stallberg zwei Mehrfamilienhäuser inklusive 35 Tiefgaragenplätzen bauen. Beide Gebäude sollen allerdings vier Geschosse haben. „Sie müssten sich besser in die Umgebung einpassen“, verwies Barbara Guckelsberger auf die Nachbargebäude, die jeweils nur zweieinhalb Stockwerke haben. Die Politik pflichtete ihr bei.

Neben Geschosswohnungen könnten in Siegburg auch weitere Einfamilienhäuser gebaut werden. So liegen der Stadt Pläne für eine traditionelle Wohnanlage mit 18 Einfamilienhäusern „Am Grafenkreuz“ gleich neben dem Tennisplatz des Siegburger TV vor. Michael Keller (SPD) verwies auf Probleme, die sich durch eine vermeintliche Lärmbelästigung durch den Tennisplatz ergeben könnten. Die sah auch Jürgen Becker (CDU) und forderte, dass jeder, der dort ein Grundstück kaufe, über den „Sportplatzlärm“ informiert werden müsste.

Das Gespräch mit den Nachbarn suchen die Stadtplaner auch mit den Anwohnern der Wilhelmstraße zwischen Kastanien- und Brückbergstraße. Das Gebiet ist als Gewerbegebiet ausgewiesen. Jetzt gibt es dort aber Pläne für ein Wohnhaus mit zehn Wohnungen über drei Geschosse. „Dazu müssten wir die Fläche in ein Mischgebiet umwandeln“, sagte die Technische Beigeordnete.

Gedanken macht die Verwaltung sich um ihre Höhenorte Braschoß, Schreck und Schneffelrath. Dort gibt es noch Flächen für Neubauten, aber: „Wir möchten dort die dörfliche Struktur, aber auch die Versorgungsinfrastruktur erhalten“, erklärte Guckelsberger. Daher wolle die Stadt jetzt ein „Dorfentwicklungskonzept“ erstellen. Eine Idee, die die Politik unterstützt. Sobald erste Grundlagen erarbeitet sind, sollen die Anwohner eingebunden werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort