Baustellen im Rhein-Sieg-Kreis Pendler brauchen viel Geduld
RHEIN-SIEG-KREIS · Ferienzeit ist Sanierungszeit - und das nicht nur auf den Autobahnen: Immer dann, wenn der Berufsverkehr weniger wird, schicken der Landesbetrieb Straßenbau oder die Deutsche Bahn ihre Leute für dringliche Sanierungsarbeiten los.
Ab Freitag, 3. Juli, arbeiten etwa die Straßenbauer auf der A560 zwischen der Anschlussstelle Siegburg und dem Dreieck Sankt Augustin-West in Fahrtrichtung Köln und Bonn. Seit Samstag, 27. Juni, wird an den Gleisen der Siegtalstrecke gearbeitet. Dort lässt die Bahn in zwei Bauabschnitten die Schienen austauschen und sperrt die Strecke bis Montag, 10. August, abschnittsweise in beide Richtungen.
Auch in Mondorf auf der L 269 wird es eng: Dort wird die Fahrbahn zwischen Mondorf und der Anschlussstelle Bonn-Beuel der Autobahn 565 saniert. In Fahrtrichtung Niederkassel ist die Landesstraße gesperrt, in Fahrtrichtung Bonn indes durchgängig befahrbar. Während der Bauarbeiten steht zu erwarten, dass es zu Beeinträchtigungen kommt. Großräumige Umleitungen sind ausgeschildert. Dennoch müssen sich die Pendler auf längere Fahrzeiten einstellen.
Autobahn 560: Knapp drei Wochen bis zum 20. Juli hat der Landesbetrieb für die Bauarbeiten angesetzt, die zum Teil auch witterungsabhängig sind. In dieser Zeit ist die Autobahn im besagten Abschnitt in Fahrtrichtung Köln und Bonn voll gesperrt. Umgeleitet wird der Verkehr in der Anschlussstelle Siegburg über die Bundesstraße 56. Von dort aus geht es nach der Ausfahrt aus der Anschlussstelle Zange und die L 332 durch Troisdorf über den Willy-Brandt-Ring zur A 59, Anschlussstelle Troisdorf und weiter nach Köln und Bonn.
Der rote Punkt gibt Orientierung
Die Infotafeln, die auf die Arbeiten hinweisen und die Umleitungsstrecke zeigen, sind bereits seit einiger Zeit aufgestellt. Wichtigste Orientierungshilfe ist der rote Punkt, dem die Autofahrer folgen sollen. Laut Landesbetrieb ist das Umleitungskonzept mit den betroffenen Kommunen und den zuständigen Verkehrsbehörden abgesprochen. "Der Landesbetrieb stellt auf der Umleitungsstrecke zusätzliche Ampeln auf. Vorhandene Ampeln werden umprogrammiert", sagt Timo Stoppacher, Sprecher des Landesbetriebs, Regionalniederlassung Köln.
Arbeiten im Dreischicht-Betrieb
Damit die Arbeiten möglichst zügig abgeschlossen werden können und die Beeinträchtigungen nicht so lange andauern, wird durchgehend 24 Stunden im Dreischicht-Betrieb gearbeitet. Gleichwohl werden sich Autofahrer auf Staus einstellen müssen.
Die Sanierung ist notwendig, weil laut Landesbetrieb kurz aufeinanderfolgende extreme Querrisse in der Fahrbahnoberfläche sind: Deshalb muss der komplette Oberbau auf 3,2 Kilometern Länge über die gesamte Fahrbahnbreite saniert werden. Zugleich werden Standspuren, Randstreifen und Abläufe erneuert.
Landesstraße 269: Die Sanierung der Fahrbahn erfolgt in zwei Abschnitten. Zunächst wird das Teilstück zwischen der Kreuzung Rheidter/Provinzialstraße in Mondorf bis zur Einmündung Oberstraße in Troisdorf-Bergheim saniert. Danach folgt, voraussichtlich ab 20. Juli, der Abschnitt von Bergheim bis zur Anschlussstelle Beuel. "Damit wird aber erst begonnen, wenn die Sanierung der Autobahn 560 fertig ist", so Stoppacher.
Zwölf Millionen Euro Investition
Auch auf dem Rad- und Gehweg werden Schadstellen beseitigt. Umständlich wird es für Pendler aus Bonn nach Niederkassel. Autofahrer sowie der Linienverkehr werden über die Autobahn 565 und die A 59, Ausfahrt Spich, in einem weiten Bogen umgeleitet. "Bis zum Ende der Sommerferien sollen die Arbeiten beendet sein", sagt Stoppacher.
Siegtalstrecke der Bahn: Ende der 1970er Jahre wurden die Gleise zwischen Hennef und Au zuletzt erneuert. Nun sind sie zu alt und eine Sanierung unumgänglich. Insgesamt 36,4 Kilometer Schienen, 30.000 Schwellen, rund 40.000 Tonnen Schotter und zwei Weichen werden jetzt ausgetauscht. Zwölf Millionen Euro investiert die Bahn in die Instandhaltungsarbeiten.
"Deren Planung läuft seit zwei Jahren", so Bahnsprecher Dirk Pohlmann. Daher sei nicht vorauszusehen gewesen, dass der Landesbetrieb Straßen NRW zeitgleich vom 3. bis zum 20. Juli die A 560 in Fahrtrichtung Bonn sperrt - was trotz Ferienzeit die Verkehrssituation verschärfen wird.
Für die 6000 täglich auf dem betroffenen Teil der Siegstrecke Reisenden hat die Bahn ein Ersatzkonzept entwickelt. So endet etwa der aus Köln kommende RE 9 während der gesamten Bauzeit in Hennef und setzt seine Fahrt ab Herchen, vom 19. Juli an erst ab Au (Sieg), wieder fort. Gleiches gilt in Fahrtrichtung Köln.
Reisende müssen mehr Zeit einplanen
Insgesamt 18 Busse fahren auf drei farblich gekennzeichneten Linien die Haltstellen des RE 9 und der S-Bahnen an. Allerdings müssen Reisende erheblich mehr Zeit einplanen. Eine Fahrt von Köln nach Au dauert jetzt 52, während der Sanierung sind es 104 Minuten. VRS-Formel 9 Tickets und Absolvententickets gelten in der Bauzeit auch vor 9 Uhr.
Informationen zu den Baustellen auf den Straßen gibt es im Internet unter der Adresse www.strassen.nrw.de. Der Busfahrplan ist unter www.rsvg.de abrufbar. Ein Info-Flyer zu den Bahnarbeiten kann im hier heruntergeladen werden.
