Gründerinnentag im Siegburger Kreishaus Neulinge trafen auf alte Hasen - Experten gaben Tipps

RHEIN-SIEG-KREIS · Mehr als ein Drittel derer, die sich jüngst im Beritt der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg selbstständig gemacht haben, waren Frauen. Das teilte am Freitag Kreisdirektorin Annerose Heinze im Siegburger Kreishaus mit.

 Kreisdirektorin Annerose Heinze begrüßt die Teilnehmerinnen am Gründerinnentag.

Kreisdirektorin Annerose Heinze begrüßt die Teilnehmerinnen am Gründerinnentag.

Foto: Holger Arndt

Dorthin hatten die Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises und Bonn sowie die IHK eingeladen, und zwar zur Veranstaltung mit dem Titel "Gut gestartet - und nun?". Etwa 70 Frauen informierten sich über Grenzen und Möglichkeiten der Selbstständigkeit, aber auch über Tipps und Tricks, um den Weg zum eigenen Unternehmen erfolgreich zu beschreiten.

"Ich war als Angestellte in der Seniorenberatung tätig und möchte nun selbstständig weiter machen", erzählte Hildegard Dietz-Wallot. 67 Jahre alt ist die Bonnerin, zu Hause herumsitzen liegt ihr nicht. "Freunde und Bekannte haben mich so oft um Rat gefragt, wenn es darum ging, die passende Pflege für einen Angehörigen zu finden, da habe ich mir gedacht, dass ich daraus etwas machen kann." Besonders das Netzwerk, auf das die Gründerinnen im Rhein-Sieg-Kreis zurückgreifen können, reize sie. "Da suche ich mir die Puzzleteile zusammen, die ich brauche." Auch an einem Namen "bastele" sie noch.

Den hat Dorothee Obermann-Jeschke bereits: Die Henneferin ist Lerntherapeutin und betreibt das Institut "Learnway" in der Innenstadt. "Da meine Kinder jetzt auf weiterführenden Schulen sind, habe ich mehr Zeit und möchte mehr arbeiten. Ich bin zum Gründerinnentag gekommen, weil ich mich hier darüber informieren möchte, wie ich mein Angebot besser vermarkten kann."

Das Marketing des eigenen Könnens, der eigenen Person sei etwas, was vielen Frauen schwer falle, wusste Anita Halft von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises. "Das und das Gefühl, zu Hause unersetzbar zu sein, hindert viele Frauen daran, richtig Gas zu geben bei der Gründung", so Halft. "Wir geben gerade in diesen Punkten in den Beratungen gern den nötigen Schubs und zeigen den Frauen, wie hoch qualifiziert sie sind und dass sie damit am Markt durchaus bestehen können."

Diese Erfahrung machte Severine Kurz bereits: Bestens ausgebildet kam sie in dem Unternehmen, in dem sie angestellt war, nicht weiter. "Vor knapp einem Jahr habe ich mich dann als Immobilienökonomin selbstständig gemacht und bereue keinen Tag." Ebenso wie Carmen Rotterdam-Kluxen, die in Beuel eine Nische zu besetzen wusste: Sie eröffnete einen Laden, in dem es um Hilfe und Anleitung für das Tragen von Babys geht. "Dabei bin ich eigentlich Germanistin", sagt sie lachend. Der Schritt in die Selbstständigkeit sei aber der richtige gewesen.

Weitere Informationen gibt es auf beraterinnennetzwerk.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Zu wenige Menschen spenden Blut
Situation im Rhein-Sieg-Kreis Zu wenige Menschen spenden Blut
Aus dem Ressort