Angespannte Situation Neuer Träger für Kita Sankt Anno in Siegburg

SIEGBURG · Konsequenzen aus der seit Jahren angespannten Situation in der Kita Sankt Anno zieht die Pfarrgemeinde Sankt Servatius und gibt zum Ende des kommenden Kindergartenjahres die Trägerschaft der Kita im Siegburger Norden ab.

 Die Kindertagesstätte Sankt Anno im Siegburger Norden bekommt ab August 2019 einen neuen Träger.

Die Kindertagesstätte Sankt Anno im Siegburger Norden bekommt ab August 2019 einen neuen Träger.

Foto: Nadine Quadt

Die Pfarrgemeinde Sankt Servatius gibt zum Ende des kommenden Kindergartenjahres die Trägerschaft der Kindertagesstätte Sankt Anno im Siegburger Norden ab und zieht damit die Konsequenz aus der seit Jahren angespannten Situation in der Einrichtung. Wie berichtet, hatten sich Eltern schon im April für einen Trägerwechsel ausgesprochen. „Personelle Engpässe führen immer wieder zu Betreuungsproblemen, was sich auch negativ auf die pädagogische Arbeit auswirkt“, brachte Markus Pluta, Vorsitzender des Elternbeirates, die Probleme damals auf den Punkt. Bürgermeister Franz Huhn kündigte im Rat an, dass die Verwaltung mit Eltern und Personal nach einem neuen Träger sucht.

„Wir sehen uns nicht mehr in der Lage, den Anforderungen einer Trägerschaft in ausreichendem Maß gerecht zu werden“, sagt Pfarrer Thomas Jablonka auf Nachfrage. Er bedauere diesen Schritt sehr. Ein Rückzug der Kirche als Träger scheine ihm aber die beste und dauerhafteste Lösung der Probleme zu sein. Deren Ursachen sind laut Jablonka vielfältig und reichen zum großen Teil weit in die Vergangenheit zurück. „Wir ziehen uns aber nicht ganz aus dem auch seelsorgerisch so wichtigem Feld zurück“, betont er. Mit der Kita Sankt Anno gebe die Kirchengemeinde nur eine ihrer insgesamt drei Einrichtungen ab.

„Wir begrüßen diesen Schritt“, spricht Markus Pluta für die Eltern. Gerade habe es in der Kita wieder eine akute Personalnot und in der Folge eine Woche eine Notgruppe gegeben, in der nur Kinder betreut werden, bei denen Mutter und Vater berufstätig sind. „Die inhaltliche Arbeit ist dadurch sehr reduziert“, so Pluta, der eine offene Kommunikation mit Kita-Leitung und Träger vermisst. An einen neuen Träger knüpfen die Eltern große Erwartungen: „Wir hoffen, dass mit einer guten Personaldecke auch die Organisation wieder läuft und so eine gute Arbeit mit den Kindern entsteht.“

Bei der Suche nach einem Träger sind die Eltern ausdrücklich gefragt, wie der Beigeordnete Andreas Mast betont. Die Stadt weiß um die Schwierigkeiten in der Einrichtung, die rund 100 Mädchen und Jungen besuchen. „Bislang waren wir nur beratend tätig“, so Mast. Mit der Kündigung der Kirchengemeinde liege die juristische Verantwortung nun bei der Stadt. „Wir sind verpflichtet, die Plätze weiterhin anzubieten“, sagte er. In einem ersten Schritt lade man nun Eltern und Mitarbeiter ein, um die Trägerfrage gemeinsam anzugehen. „Wir werden die Elternwünsche berücksichtigen“, versichert Mast und gibt sich zuversichtlich, dass die Probleme bald der Vergangenheit angehören.

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