ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn Neue Schnellzüge sollen ab 2022 auch durch Siegburg fahren

Siegburg · Ab Dezember 2022 sollen 30 der gerade bewilligten Hochgeschwindigkeitszüge auch auf der Strecke Köln-Rhein/Main eingesetzt werden. Somit können auch Reisende in Siegburg davon profitieren.

 Ein ICE am Bahnhof Siegburg: Hier sollen ab 2022 auch die neuen Hochgeschwindigkeitszüge eingesetzt werden.

Ein ICE am Bahnhof Siegburg: Hier sollen ab 2022 auch die neuen Hochgeschwindigkeitszüge eingesetzt werden.

Foto: Holger Arndt

Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass die 30 Hochgeschwindigkeitszüge, für die der Aufsichtsrat in der vergangenen Woche grünes Licht gegeben hat, ab Dezember 2022 auch auf der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main eingesetzt werden sollen. Der bevorstehende Fahrplanwechsel am Bahnhof Siegburg/Bonn hat für Protest von Reisenden gesorgt. Sie kritisieren unter anderem, dass auf der Schnellstrecke vermehrt der langsamere ICE 4 eingesetzt wird und dadurch Halte entfallen. Die neuen Züge werden laut Dirk Pohlmann, Pressesprecher NRW der Deutschen Bahn, auf Tempo 300 ausgelegt sein und im Fernverkehr „zusätzliche Kapazitäten insbesondere auf den Schnellfahrstrecken“ schaffen. Pohlmann kündigt an: „Bahnkunden auf der Köln-Rhein/Main-Verbindung werden davon direkt profitieren.“

Genaue Zahlen dazu, wie viele ICE- und IC-Züge nach dem Fahrplanwechsel ohne Halt durch den Siegburger Bahnhof rollen, machte die Bahn auf GA-Anfrage nicht. „Grundsätzlich kann die Anzahl der Züge zwischen Köln und Frankfurt-Flughafen im Fahrplan nachgesehen werden. Je nach Wochentag sind das circa 60 Fahrten je Richtung. Man kann also sagen, dass jeder zweite Zug in Siegburg/Bonn hält“, teilt Pohlmann mit. „Dies wird aus unserer Sicht durchaus der Bedeutung der Region gerecht.“ Der Sprecher verweist auf weitere Halte auf der Rheinstrecke in Bonn.

Zahl der Haltestellen bleibt unverändert

Zum Fahrplanwechsel im Dezember verändern sich in Siegburg Abfahrtszeiten und Fahrtrouten. Laut Deutscher Bahn bleibt die Zahl der Halte insgesamt unverändert. Kunden kritisieren jedoch, dass sie öfter umsteigen müssen. Der Wegfall des „Pendlerzugs“ um 6.09 Uhr Richtung Frankfurt trifft besonders viele Pendler aus der Region (der GA berichtete).

Ein weiteres Thema der aktuellen Diskussion ist, dass die Züge oft überfüllt sind. Die BahnCard 100 alleine hilft da auch nicht weiter. Inhaber des Jahrestickets können für eine eingetragene Verbindung zum Monatsersten 46 Sitzplatzreservierungen für 46 Euro kaufen. „Im äußerst seltenen Fall einer Überbesetzung eines Zuges werden zuerst die Kunden angesprochen, die keinen Sitzplatz und keine Sitzplatzreservierung haben“, erklärt Pohlmann. Eine 100-prozentige Beförderungsgarantie gebe es in diesen „besonderen Ausnahmefällen für keinen Kunden, da wir alle Kunden im Rahmen unserer Beförderungsbedingungen im Grundsatz gleich behandeln und niemanden per se besser oder schlechter stellen.“

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