Einzelhandel Neue Debatte über offene Sonntage

SIEGBURG · Die Siegburger Parteien sind uneins über die Zahl der Tage, an denen Einzelhändler ihre Geschäfte öffnen dürfen.

Mit ihrem Plädoyer gegen einen vierten verkaufsoffenen Sonntag in Siegburg hat die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Siegburg eine erneute Diskussion auf politischer Ebene ausgelöst. Ehe am kommenden Sonntag die Siegburger Einzelhändler ihre Läden zwischen 13 und 18 Uhr öffnen, haben Vertreter der Parteien Position bezogen.

Während die FDP an ihrem Einsatz für einen vierten verkaufsoffenen Sonntag, der im Zusammenhang mit dem Stadtfest ins Gespräch gekommen ist, festhält, spricht sich die CDU deutlich gegen eine Ausweitung und die Grünen gänzlich gegen sonntägliche Ladenöffnungen aus.

"Wir bleiben bei unserer bisherigen Position", erklärt CDU-Fraktionschef Jürgen Becker, dessen Fraktion dereinst für drei verkaufsoffene Sonntage gestimmt hatte. Becker führt religiöse Gründe ebenso an, wie das grundsätzliche Ruhebedürfnis der Bürger. "Ich sehe eher Handlungsbedarf bei den grundsätzlichen Öffnungszeiten", so Becker. Diese müssten einheitlich lang sein, im besten Fall bis 20 Uhr.

Die FDP hält die Siegburger Bürger und Einzelhändler für mündig genug, selbst über ihre Sonntage entscheiden zu können, und damit auch darüber, ob sie ihre Läden öffnen oder nicht. "Warum soll die strikte Regel für das Geschlossenhalten nur für die Läden gelten und nicht für andere Dienstleister in Gastronomie, Verkehr, Unterhaltung und Energieversorgung", fragt Fraktionschef Jürgen Peter. Die Liberalen wünschten allen Kirchgängern einen entspannten Bummel durch die Einkaufsstadt Siegburg.

Ganz klar gegen eine Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage positionieren sich die Siegburger Grünen. Sonntägliche Arbeit gehe zu Lasten der Familie und sollte auf unverzichtbare Tätigkeiten beschränkt bleiben. Die Fraktion geht sogar einen Schritt weiter: "Wir lehnen die von der CDU-Mehrheit propagierten drei verkaufsoffenen Sonntage ab", sagt Fraktionschefin Astrid Thiel. Wie Gewerkschafts- und Kirchenvertreter seien die Grünen seit Jahren eindeutig und generell für den arbeitsfreien Sonntag.

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