Unterwegs mit Bus und Rad „Mobil in Siegburg“ - Ohne Auto durch die Stadt

Siegburg · Die Stadt legt mit dem Kreis, der RSVG und dem VRS eine neu Stadtteilkarte vor. Ob Ladestationen, Fahrradständer oder Carsharing: Die Karte „Mobil in Siegburg“ informiert über alternative Verkehrsmittel.

Für den Weg vom Siegburger Schwimmbad in die Bonner Innenstadt braucht es kein Auto. Das zeigt der neue Stadtplan „Mobil in Siegburg“ auf einen Blick. Sechs Buslinien und ein Radweg verbinden das Schwimmbad mit dem Bahnhof, von dort geht es mit der Straßenbahn weiter – und das Fahrrad parkt so lange in der Abstellanlage.

Die Stadt Siegburg, der Rhein-Sieg-Kreis , die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) haben den neuen Faltplan gemeinsam entwickelt und gestern vorgestellt.

Sinnvolle Verknüpfung in Siegburg

Es ist nach den Kölner Stadtteilen Klettenberg und Sülz und der Stadt Troisdorf die vierte Stadtteilkarte, die der VRS herausgegeben hat. Ziel ist es, die verschiedenen Verkehrswege und deren sinnvolle Verknüpfung aufzuzeigen. Neben dem ICE-Bahnhof informiert der neue Faltplan über die Buslinien im Siegburger Zentrum, Fahrradwege, Parkplätze, Fahrradabstellanlagen und Ladestationen für Elektroautos oder E-Bikes. Für Fahrradfahrer geöffnete Einbahnstraßen, Carsharing-Stationen, offizielle Taxihalteplätze sowie Parkhäuser sind eingezeichnet, wie auch eine Zone, die vom Bahnhof aus in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen ist.

„Die Karte verdeutlich, dass Siegburg eine Stadt der kurzen Wege ist“, sagte Bürgermeister Franz Huhn. Viele Ziele seien mit klimafreundlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Mobilität sei ein Aspekt, für den die Kreisstadt 2016 als Europäische Energie- und Klimaschutzkommune ausgezeichnet wurde. „Das wollen wir weiter entwickeln und den öffentlichen Nahverkehr vorrangig vor dem Individualverkehr ausbauen“, so Huhn.

„Siegburg kann nicht die Welt retten, aber wir können einen Beitrag leisten.“

Konkrete Pläne gebe es etwa für den Ausbau des Radwegenetzes, mehr und bessere Abstellplätze für Fahrräder und für 20 Lade- und Schnellladestationen für E-Bikes. Er fühle sich an das Klimaschutzabkommen gebunden, versicherte Huhn. „Siegburg kann nicht die Welt retten, aber wir können einen Beitrag leisten.“

Sein Dank galt der Siegburger Mobilitätsmanagerin Elisabeth Hertel, die den neuen Stadtplan gemeinsam mit Doris Krahe vom VRS konzipiert hat.

„Es wäre schön, wenn sich weitere Kommunen das Projekt als Vorbild nehmen würden.“

„Siegburg ist im Rechtsrheinischen die Drehscheibe des öffentlichen Nahverkehrs“, sagte Landrat Sebastian Schuster mit Blick auf den ICE-Bahnhof. Die neue Innenstadtkarte bezeichnete er als Denkanstoß für andere Kommunen. „Es wäre schön, wenn sich weitere Kommunen das Projekt als Vorbild nehmen würden.“

Der Kreis sei ein Zuzugsgebiet. „Daher ist es wichtig, die Verkehrsinfrastruktur weiter zu entwickeln“, so Schuster. Kleine Entwicklungen seien dabei ebenso wichtig wie die großen, im Bundesverkehrswegeplan ausgewiesenen Projekte. „Es ist wichtig, dass die Menschen, die hier leben, zur Arbeit kommen und wieder nach Hause.“ Die gute Anbindung Siegburgs an Bonn und Köln hob RSVG-Prokurist Jan-Oliver Mau hervor.

„Es reicht aber längst nicht mehr, ein attraktives Angebot vorzuhalten, es muss den Bürgern auch bekannt und zugänglich gemacht werden“, sagte er. Der neue Stadtplan sei ein guter Weg. Er ist in einer Auflage von 24 000 Stück erschienen und liegt ab sofort in öffentlichen Gebäuden in Siegburg aus.

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