Natürlich lief bei den drei- bis sechsjährigen Mariechen von morgen noch nicht alles wie am Schnürchen, es herrschte vielmehr ein unglaubliches Chaos auf der Bühne, aber genau das machte den besonderen Charme der Darbietung aus. Während eines der Mädels schon in den Spagat abtauchte und ein anderes neben ihm in der Hocke einen Kasatschok hinlegte, drehte ein drittes Mariechen noch eine Pirouette und wurde dabei von einer weiteren Kollegin staunend beobachtet.

Das Publikum war entzückt, schon früh am Abend raderdoll und nicht mehr zu bremsen. "Die werden als Naturtalente geboren", rief der eloquente und schlagfertige Sitzungspräsident, Stephan Riesop, aus, das Publikum tobte, forderte stürmisch Zugabe. Als im Anschluss noch Kinderprinzessin Luzie I. Mentges - Mitglied bei den Husaren - ihr Ornat gegen das Tanzkostüm tauschte und mit dem Jugendtanzcorps der Schwarz-Weißen auftrat, gab es kein Halten mehr.

Der Saal kam nicht langsam in Fahrt, sondern war innerhalb von Minuten in Höchstform. Leichtes Spiel hatten danach den ganzen Abend über Stimmungskanonen wie zum Beispiel "Die Pillhöhner" mit herrlich verdötschten Dialogen und Liedern, "Der Sitzungspräsident" alias Volker Weininger, der als leicht angesäuselter Vorsitzender des Elferrats für Lachtränen bei den Zuhörern sorgte und natürlich das Männerballett "Die Überflieger" aus den eigenen Reihen.

Zum großen Finale gegen Mitternacht wurden dann "De Botzedesse" angekündigt, die aus gutem Grund den krönenden Abschluss des Abends bildeten. Noch einmal hakten sich die Karnevalisten im Saal unter, schunkelten, sangen oder klatschten zu den Hits der Band, die erst nach einer Zugabe die Instrumente einpacken durfte.