Wohnraum-Bedarfsanalyse für den Rhein-Sieg-Kreis Mehr Wohnraum bitte!

Rhein-Sieg-Kreis · Der Sprecher der Bürgermeister, Stefan Raetz, begrüßt die Studie und empfiehlt den Gemeinden, auch selbst Flächen zu vermarkten.

 Sprecher der Rhein-Sieg-Bürgermeister: Stefan Raetz.

Sprecher der Rhein-Sieg-Bürgermeister: Stefan Raetz.

Foto: Ingo Eisner

Die neue Studie zum Wohnungsmarkt im Rhein-Sieg-Kreis hat die Bürgermeister hellhörig gemacht. „Die Untersuchung zeigt, dass wir Bedarf an Wohnraum haben – über die Flüchtlinge hinaus, die noch versorgt werden müssen“, sagte Stefan Raetz, Sprecher der Bürgermeister im Kreis, auf Anfrage. „Ich begrüße es, dass der Kreis dieses Thema in die Hand genommen hat. Jetzt sind die Kommunen gefragt.“ Am 25. November tauschen sich die Bürgermeister mit dem Kreis über das Thema aus.

Wie berichtet, prognostiziert das Empirica-Gutachten für den Kreis bis 2030 einen Bedarf von zusätzlichen 30 000 Wohneinheiten. Davon entfallen zwei Drittel auf Ein- und Zweifamilienhäuser, der Rest auf Geschosswohnungsbau. Die Untersuchung komme zur rechten Zeit, so Raetz: Die Zahlen lieferten den Kommunen gute Argumente, im Regionalplan Wohnbauflächen zu sichern. „Das gelingt nur, wenn die Nachfrage da ist“, so Raetz.

"Nicht nur auf die Wiese setzen"

Allerdings müssten die Kommunen dafür auch an anderer Stelle ihre Hausaufgaben machen: Es sei wichtig, auch Baulücken zu füllen und nachzuverdichten, anstatt ausschließlich auf die „grüne Wiese“ zu setzen. Wo, in welcher Form und für welchen Bedarf gebaut werde, dazu fordert Raetz eine verstärkte Abstimmung unter den Kommunen. Die Zeiten, in denen jeder für sich „uniforme Reihenhausbebauung“ plane, seien vorbei.

„Wir brauchen eine gesunde Mischung“, so der Rheinbacher weiter. Er empfiehlt den Kommunen zudem, Flächen zur Wohnbebauung nach Möglichkeit selbst anzukaufen und zu vermarkten. Heißt: Sie sollen nicht nur Investoren das Feld überlassen. „Wir müssen als Kommunen darauf achten, dass wir bei solchen Projekten nicht nur die Lasten tragen. Es muss eine gewisse Abschöpfung stattfinden.“ Das sei gerade in Zeiten leerer Kassen wichtig.

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