Sanierung oder Neubau? Laufbahn im Stadion zeigt Verschleißspuren
SIEGBURG · Sie ist sichtlich in die Jahre gekommen. Läufer, die in den zurückliegenden Jahren im städtischen Stadion an der Bernhardstraße ihre Runden gedreht haben, haben ebenso Spuren hinterlassen wie die Witterung.
"Die Situation ist nicht mehr zumutbar", finden die Leichtathleten des Turnvereins Kaldauen und haben sich schon im Sommer an die Politik gewandt. Der Sportausschuss hat reagiert, die in die Jahre gekommene Laufbahn bei einem Ortstermin in Augenschein genommen und befunden: "Es muss etwas geschehen." Was genau und vor allem wann, darüber entscheidet der Rat in seinen Haushaltsberatungen, die am Donnerstag, 17. Dezember, mit der Verabschiedung des Etats enden sollen.
Es sind in erster Linie die Leichtathleten des TV Kaldauen, die neben den Schulen die Laufbahn im Stadion des Siegburger SV 04 nutzen. Das Training macht auf den sechs Bahnen aber keinen Spaß mehr. Zu groß sind die Verschleißerscheinung auf der Laufbahn, deren Oberfläche laut Stadtverwaltung seit dem Stadionbau vor mehr als 40 Jahren nicht großflächig erneuert wurde.
Trotz aller Abnutzung, die Verkehrssicherheit sei gewährleistet, versichert die Stadt. In der Vergangenheit habe der SSV 04 als Pächter dafür Sorge getragen. So wurden einzelne Schäden etwa an der Oberfläche oder bei punktueller Absackung des Unterbaus repariert. Nun sieht die Verwaltung aber weitreichenderen Handlungsbedarf, "um den Zustand nachhaltig zu verbessern".
Dazu liefert sie der Politik zwei mögliche Wege - Sanierung oder Neubau - und überlässt dem Rat die Entscheidung über den einzuschlagenden Weg und den Zeitpunkt. Zwischen 80.000 und 100.000 Euro würde eine umfassende Sanierung der bestehenden Bahn kosten. Dazu müsste der Belag vollständig von der Laufbahn entfernt, der Unterbau verbessert und gestärkt und abschließend ein neuer Belag samt Linierung aufgebracht werden.
Die Sanierung wäre laut Kämmer Andreas Mast nach Haushaltsrecht als "laufende Unterhaltung" im Ergebnisplan zu veranschlagen - und würde damit im Jahr der Sanierung das Jahresergebnis negativ beeinflussen. Nach Schätzungen der Verwaltung würde eine Sanierung für etwa zehn Jahre Besserung bringen.
Daher schlägt die Verwaltung alternativ einen Neubau der Laufbahn samt Untergrund vor. Dieser könnte über den Investitionsplan finanziert werden, "weil ein eigenständiges neues Wirtschaftsgut entstünde, das dann auch über den erwarteten Nutzungszeitraum abgeschrieben werden kann", erklärt Mast. Für einen solchen Neubau gebe es noch einige Fragen zu klären. Etwa, ob es eine neue Form der Entwässerung geben, die Laufbahn um zwei weitere Bahnen erweitert oder die Voraussetzung für die spätere Errichtung einer Flutlichtanlage geschaffen werden soll.
Je nachdem, wie die Antwort auf die offenen Fragen ausfällt, liegen die Kosten für einen Neubau laut Verwaltung zwischen 300.000 und 500.000 Euro. Die Investition würde das Haushaltsergebnis der Folgejahre durch die Zinsaufwendungen für das aufzunehmende Darlehen und die entsprechenden Abschreibungen belasten. Die Entscheidung obliegt dem Rat, der am Donnerstag, 17. Dezember, ab 18 Uhr im Rathaus tagt.
