Klangkunst-Ausstellung Künstlerin macht das Pumpwerk Siegburg hörbar

Siegburg · Die Künstlerin Frauke Eckhardt macht Räume und Dinge mit Klangobjekten hörbar. Das wird besonders bei ihrer „KlangAngel“ deutlich. Besucher der Ausstellung können sich eine Angel mit Hydrofon ausleihen und damit zur Sieg in unmittelbarer Nähe gehen.

 Die Funktion des ehemaligen Pumpwerks macht Frauke Eckhardt mit einem ihrer Klangobjekte akustisch bewusst.

Die Funktion des ehemaligen Pumpwerks macht Frauke Eckhardt mit einem ihrer Klangobjekte akustisch bewusst.

Foto: Paul Kieras

Das Gehör als wichtiges Sinnesorgan stellt die Saarbrücker Künstlerin Frauke Eckhardt mit ihrer Ausstellung „DurchDringen“ im Pumpwerk des Kunstvereins für den Rhein-Sieg-Kreis in den Fokus. Sie „aktiviert Entdeckungslust und Erforschungsdrang, animiert, die Welt mit den Ohren neu zu sehen“, beschreibt Stefan Fricke, Redakteur für Neue Musik/Klangkunst, der auch die Einführung bei der Vernissage am kommenden Samstag übernimmt, die Arbeiten von Frauke Eckhardt.

Als Ziel nennt sie selbst, dass Besucher durch Geräusche die Wahrnehmung von Orten und Räumen intensivieren oder neu interpretieren. Dazu bringt sie beispielsweise Gegenstände zum Schwingen. In einem Raum hat der Besucher dazu die Möglichkeit, durch Kippschalter verschiedene Klangmechanismen zu aktivieren, die unter anderem die Gitter klingen lassen. In diesem Zusammenhang weist sie darauf hin, dass ihr das „Partizipative“ der Rezipienten besonders wichtig ist.

Das wird besonders bei ihrer „KlangAngel“ deutlich. Besucher der Ausstellung können sich eine Angel ausleihen und damit zur Sieg in unmittelbarer Nähe gehen. Anstelle eines Köders wird ein Hydrofon ins Wasser gelassen und dort bewegt. Es nimmt die Wasser- und Berührungsklänge auf und leitet sie über einen Verstärker zum Kopfhörer. „Akustisch abtauchen“, nennt Eckhardt das. Das Ohr nimmt nach ihren Worten viel eher Dinge wahr als das Auge und lässt sogar die Schwere erfassen, was durch Sehen nicht, aber durch das Hervorrufen von Tönen möglich ist. Die Geräusche, die sie produziert, sind keine fremdem, sondern die, die sie vor Ort sammelt, bearbeitet und wieder zurückführt. Wichtig ist ihr auch, „wie man bei der Inszenierung eines Raumes das Bewusstsein über seine Funktion schärfen kann“. So wie bei einer Installation im Pumpwerk, das einmal für das Heben und Senken von Wasser gebaut wurde. Wassertropfen, die auf Klangobjekte ein Stockwerk tiefer und auf eine heizbare Metallplatte wieder ein Stockwerk tiefer treffen, wo sie verdampfen, verdeutlichen das.

Das Wuscheln von Gräsern

Geräusche kann man auch an einer Klanglandschaft erzeugen und über Kopfhörer wahrnehmen. Körperschallmikrofone registrieren jedes Geräusch, das beispielsweise das Reiben an einer Pflanze, das Wuscheln von Gräsern oder Schnippen mit dem Finger gegen den Stachel einer Kaktee erzeugt. Neben den Klanginstallationen zeigt die studierte Bildhauerin sogenannte grafische Partituren, die nach ihren Worten das Zusammenspiel von Raum und Zeit im Akustischen aufgreifen und collageartig ins Optische übersetzen und dadurch neue zeitliche und räumliche Bezüge schaffen.

Eröffnet wird die Ausstellung „DurchDringen“ der Künstlerin Frauke Eckhardt am Samstag, 31. August,um 16 Uhr im Siegburger Pumpwerk, Bonner Straße 65. Zu sehen ist sie bis zum 6. Oktober. Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch, 11 bis 16 Uhr, Donnerstag, 13 bis 18 Uhr, Freitag, 11 bis 15 Uhr, Sonntag, 13 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung unter der Rufnummer 0 22 41/97 14 20.

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