Solidarität in Siegburg Künstler rufen zu einer gemeinsamen Aktion auf

SIEGBURG · KSind wir heute noch in der Lage, uns gegenseitig spontan helfend die Hand zu reichen? Diese Frage stellen sich die Siegburger Künstler des Ateliers am Trerichsweiher und rufen alle Bürger auf, sich am Samstag, von 11 bis 12 Uhr an einer einmaligen Aktion unter dem Namen "Siegburger Solidarität" zu beteiligen.

Sie möchten eine Eimerkette bilden, um aus dem Mühlengraben geschöpftes Wasser mit möglichst vielen Menschen Hand in Hand zu einem gemeinsamen Ziel zu transportieren. Es gehe darum, Solidarität und ein Gemeinschaftsgefühl zwischen den Menschen aus Siegburg aufzubauen.

"Während wir heute fast alle gesellschaftlichen Pflichten an öffentliche oder private Dienstleister delegiert haben, die uns gegen einen von der Steuerbehörde einbehaltenen Anteil von Gesellschaftsdiensten freistellen, war das in früheren Zeiten anders", erklären die Künstler.

Die Aktion spiele auf das gemeinsame Löschen von Bränden in früheren Zeiten mit Hilfe von Eimerketten an. Dabei haben das Wasser und der Mühlengraben für die Künstler eine tiefere Bedeutung. Wasser sei Symbol des Lebens und gleichzeitig umkämpfter Grundstoff. Mit dem Mühlengraben soll an Siegburgs frühe Stadtgeschichte angeknüpft werden und ein Bezug zu Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein hergestellt werden.

In der Eimerkette sei jeder Mensch gleich wichtig, unabhängig von Herkunft oder sozialer Stellung. Was zähle, sei die ausgestreckte Hand, die den Eimer weiterreiche. Das Projekt soll ein Stimmungsbarometer für die Solidarität in Siegburg sein. Von einer lebendigen Teilnahme könne ein positives Signal ausgehen, das alle möglichen gesellschaftlichen Gruppen einbinde, von verschiedenen Jugendinitiativen bis zu Sport- und Kulturvereinen. Die Künstler sehen in der Aktion die Herausforderung, ein positives Bild zu schaffen, das weit über die Stadtgrenze hinaus wirken könne. Sie appellieren, sich einmal aus dem durchgeplanten Alltag herauszulösen und nicht achtlos an dem gemeinsamen Projekt vorbeizugehen.

Alle Interessierten werden aufgerufen, sich mit einem Eimer in der Hand um 10.30 Uhr vor dem Amtsgericht zu treffen. Die Veranstalter sind der Meinung, Kunst fordere heraus: "Nimmst du den Eimer in die Hand oder nicht?"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort