Stadtmuseum und Michaelsberg Künstler Heinz Mack stellt Werke in Siegburg aus

Siegburg · Der 88-jährige Mack zeigt seine Werke derzeit im Siegburger Stadtmuseum und im Katholisch-Sozialen Institut auf dem Michaelsberg. In der Schule war er der Kunstlehrer des legendären Jazz-Musikers und Komponisten Doldinger.

 Klaus Doldinger und Musiker seiner Band Passport spielen im Stadtmuseum.

Klaus Doldinger und Musiker seiner Band Passport spielen im Stadtmuseum.

Foto: Holger Arndt

Eigentlich war es ein Tag zu Ehren des Künstlers Heinz Mack, der in wenigen Wochen seinen 88. Geburtstag feiern kann. Der betagte Künstler hatte sich zunächst im Katholisch-Sozialen Institut auf dem Michaelsberg (KSI) bei einem öffentlichen Interview mit dem Kunsthistoriker und Domkapitular Dominik Meiering zu den Stationen seines Lebens, der Bedeutung des Lichtes und der Philosophie in seiner Kunst geäußert. Dann folgten die Vernissagen der Werke Macks, die sowohl im KSI, als auch im Stadtmuseum gezeigt werden.

Die Ausstellungseröffnungen der Mack-Werke wurden dann abgerundet mit einem musikalischen „Kombinationsspiel“. Das lieferte ein Freund Macks, der als Musiker nicht weniger legendär ist und von einem eigenen Fan-Kreis gefeiert wird: Klaus Doldinger (82). Mit den Filmmusiken zum „Tatort“ und zu „Das Boot“ ist seine Musik längst Allgemeingut. Doch auch seine Band Passport ist es. Seit gut 15 Jahren ist Doldinger mit der neuen Besetzung der 1972 gegründeten, legendären Band auf Tour.

In Siegburg stand er mit seiner „heißen Kanne“ und einer Quartett-Besetzung der eigentlich siebenköpfigen Band Passport auf der Bühne des Stadtmuseums. Hervorragende Solisten und kreative Partner im gemeinsamen Spiel sind Patrick Scales (Bass), Michael Hornek (Piano und Keyboards) und Christian Lettner (Schlagzeug). Bei aller Solisten-Kunst beließen sie allerdings den Fokus auf ihrem herausragenden Jazz-Saxofonisten, der im lässigen blauen Anzug und schwarzen Turnschuhen über die Bühne tänzelte. Doldinger ehrte seinen Freund und ehemaligen Kunstlehrer Mack mit einer Hommage an „die guten alten Zeiten.“ Die hatten eine gemeinsame Schnittmenge an Doldingers Düsseldorfer Gymnasium.

Auch „ohne viel Zeit für regelmäßige Treffen“ entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft aus dem Schüler-Lehrer-Verhältnis. Mack, der in Jugendtagen selber Pianist werden wollte und dann doch Kunst studierte, „weil es keine Alternative gab“, ließ sich am Ende des Konzerts nicht auf Doldingers Angebot ein, gemeinsam zu musizieren. Den „Blues in F“ genoss er lieber aus der ersten Reihe. Die vorangegangenen Jazz-Nummern der 70-er, die Doldinger mit Passport frei und mit viel Raum für furiose Improvisationen in den Raum blies, waren von dort aus zugegebenermaßen nichts für sensible Ohren. Da hielt sich Mack schon mal schützend die Hände an die Ohren, wippte aber gleichzeitig mit den Füßen zum coolen Jazz-Arrangement und zeigte sich sichtlich beschenkt von so viel Rhythmus und Strahlkraft der bekannten Nummern.

Passport brachte nichts Neues. Sie spielten das transzendentale „Ataraxia“ (1978) etwa, das funkig-abgefahrene „Abracadabra“ (1973) und das lichtdurchflutete „Sahara“ (1968), das vielleicht am besten dazu geeignet war, eine Brücke zur Kunst Macks zu schlagen. Der hatte im Gespräch mit Meiering zuvor von seiner persönlichen Wüsten-Erfahrung berichtet, die er als nachhaltig prägende „Selbstsuche in der Wüste“ bezeichnete. Doldinger seinerseits bestätigte nach dem Vortrag seiner „Sahara“, einer multikulturellen Mischung aus afrikanischer Musik und gemäßigtem Free Jazz, dass er sich „täglich in der Musik“ wiederfinde.

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