Güterverkehr auf der Siegtalstrecke Kritik an Antwort des Verkehrsministeriums

RHEIN-SIEG-KREIS · Die CDU in Hennef und in Eitorf wehrt sich weiterhin gegen einen zweigleisigen Ausbau der Siegtalstrecke.

Die Kommunalpolitiker zeigten sich jetzt unzufrieden mit einer Stellungnahme des Bundesverkehrsministeriums zu der Unterschriftensammlung, die Parteivertreter mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Lisa Winkelmeier-Becker vor Wochen in Berlin abgegeben hatten. "Das Schreiben nimmt uns in keinster Weise die Sorge um deutlich mehr Güterverkehr auf der Siegstrecke", teilen die CDU-Verbände von Hennef und Eitorf mit.

Die Siegtalstrecke, auf der heute hauptsächlich Personenverkehr und nur wenig Güterverkehr abgewickelt wird, ist auf einigen Abschnitten eingleisig. Der Bund prüft derzeit, inwieweit der durchgehende zweigleisige Ausbau in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden kann. Das Thema bekam Brisanz, als vor Monaten die Korridorstudie Mittelrhein des Bundes ins öffentliche Bewusstsein rückte: Dort wird die Strecke zwischen Troisdorf und Siegen als Alternative für das Rheintal genannt - als Güterstrecke. Wegen des Bahnlärms dagegen machte die CDU im Siegtal über den Sommer mobil und sammelte rund 1600 Unterschriften.

CDU bezweifelt Verhältnis von Kosten und Nutzen

Die derzeit mögliche Kapazität - bei teilweise eingleisiger Streckenführung - liegt laut CDU bei täglich maximal 62 Güterzügen (31 je Richtung). Sollte die Strecke zweigleisig ausgebaut werden, würde die maximale Gesamtkapazität für den Güterverkehr 244 Güterzüge - 122 je Richtung - betragen können, heißt es in der Korridorstudie. Die CDU erhielt vom Ministerium die Auskunft, dass es von einer Frequenz von täglich 64 Güterzügen ausgehe - also nur zwei mehr als bislang. Allerdings schätzt das Ministerium die Ausbaukosten auf 370 Millionen Euro.

Die CDU gibt sich angesichts dieser Zahlen skeptisch. "Uns erscheint dies auf Dauer nicht realistisch. Niemand investiert 370 Millionen Euro, damit nur zwei Güterzüge täglich mehr fahren können", so die CDU-Kreistagsabgeordneten Renate Steinhauer-Becker (Hennef) und Andreas Sonntag (Eitorf). Sie forderten für den Güterverkehr eine Neubaustrecke, parallel zu vorhandenen Autobahnrouten oder unterirdisch.

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