Buslinie 509 Kreis schlägt Verbesserungen vor - Stadt Siegburg lehnt ab

SIEGBURG · Erneut hat der Rhein-Sieg-Kreis der Stadt Siegburg angeboten, die Buslinie 509 zwischen Zange und dem Nordfriedhof zu optimieren. Und erneut hat die Stadt das Angebot abgelehnt.

 Die Linie 509 zwischen Zange und Nordfriedhof weist "erhebliche betriebliche Mängel" auf.

Die Linie 509 zwischen Zange und Nordfriedhof weist "erhebliche betriebliche Mängel" auf.

Foto: Paul Kieras

Bereits im Frühjahr hatte Siegburg die vorgeschlagene Verlängerung der Linie angesichts der desolaten Haushaltslage als zu teuer abgelehnt - die Kosten würden gleichwohl weniger als 4000 Euro im Jahr betragen. Inzwischen führt die Stadt keine finanziellen Gründe mehr an, sondern hält die vorgeschlagene Linienführung für überarbeitungswürdig.

Die Kreispolitik, die das Thema bereits im Herbst 2014 erstmals auf den Tisch gebracht hatte, scheint nach dem erneut erfolglosen Anlauf die Geduld zu verlieren.

"Die Kreisverwaltung hat sehr gute Vorschläge für eine Optimierung der Linie gemacht, die den Bürgern auf der Zange helfen würde", sagte Martin Metz, Verkehrsexperte der Grünen im Planungs- und Verkehrsausschuss des Kreises. "Es ist schade, dass für die Stadt Siegburg jegliche Verbesserung aufgrund marginaler Mehrkosten ausscheidet."

Konkret hatten die Planer der Kreisverwaltung gemeinsam mit der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) ein Konzept zur besseren Erschließung des Zanger Gewerbegebietes zwischen Isaac-Bürger- und Industriestraße erarbeitet. Die aktuelle Führung der Linie 509 weise "erhebliche betriebliche Mängel" auf, so der Kreis: Der Bus fährt in einer Schleife, so dass ein echter Endpunkt fehlt.

Dadurch gebe es einen hohen Anteil unproduktiver Leerfahrten vom und zum Siegburger Busbahnhof. Zudem werde die Linie stark von Falschparkern beeinträchtigt und sei mit durchschnittlich 2,3 Fahrgästen pro Fahrt nicht zufriedenstellend ausgelastet.

5500 zusätzliche Kilometer

Für die Verlängerung wären weder zusätzliche Busse noch Fahrer nötig. Für die 5500 zusätzlichen Kilometer, die die Busse jährlich zurücklegen würden, rechnet der Kreis mit 6600 Euro pro Jahr, wovon auf die Stadt Siegburg 3600 Euro entfallen würden. Die Grünen-Fraktion im Kreis bezifferte die tatsächlichen zusätzlichen Benzinkosten sogar auf nur 2640 Euro pro Jahr.

Für Siegburg offenbar zu viel: Zunächst hatten die Siegburger dem Kreis mitgeteilt, dass "die angebotene Verlängerung ... derzeit ... aus finanziellen Gründen nicht realisierbar" sei. Eine bessere Anbindung des Stadtteils Zange sei jedoch auch aus Sicht der Stadt wünschenswert. Dabei setzt Siegburg aber andere Prioritäten als der Kreis, wie Sprecher Wolfgang Hohn dem GA sagte.

"Es wäre wichtig, dass der Bus über die Industriestraße fährt, um die Zanger besser an den dortigen Hit-Markt anzubinden." Das habe die RSVG jedoch abgelehnt. Hohn betonte, dass für die Stadt Siegburg nicht nur die Kosten, sondern vor allem die aus ihrer Sicht mangelnde Effizienz der Linienverlängerung ausschlaggebend für die Ablehnung sei. Insgesamt habe sich deshalb an der Sicht der Stadt nichts geändert.

Laut Kreis ist die Anbindung des Hit-Markts gemäß Abstimmung mit der RSVG mit Standardlinienbussen nicht möglich. Noch gibt die Planungsabteilung im Kreishaus aber nicht auf: Die Verwaltung hat angekündigt, neue Vorschläge zur Optimierung des Angebots vorzulegen.

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