Schulsozialarbeit Koordinierungsstelle hat Arbeit eingestellt

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Finanzierung des Bundes ist ausgelaufen. Insgesamt wurden 3787 Kinder und Jugendliche im Rhein-Sieg-Kreis im Vorjahr betreut.

Der Blick zurück zeigt, dass sich das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes in den Schulen des Kreises bewährt hat. 45 Schulsozialarbeiter waren im Vorjahr in insgesamt 71 Schulen aller Schulformen in den Städten und Gemeinden des Kreises im Einsatz.

Zwei weitere Schulsozialarbeiterinnen waren bei der Koordinierungsstelle im Kreis beschäftigt. Gemeinsam kümmerten sie sich um insgesamt 3787 Kinder und Jugendliche und halfen bei 4103 Antragstellungen. Das geht aus dem Ergebnisbericht der Schulsozialarbeit im vergangenen Jahr hervor, der unlängst im Kreisausschuss für Soziales, Gleichstellung und Integration vorgestellt wurde.

Inzwischen hat die Koordinierungsstelle ihre Arbeit eingestellt. Mit Stand Januar 2015 arbeiteten in der Region nur noch 32 Schulsozialarbeiter. Hintergrund: Während das Bildungs- und Teilhabeprojekt weiterläuft, war die Finanzierung der Sozialarbeit in Schulen durch den Bund von Anfang an bis zum 31. Dezember 2013 befristet.

Bis 2017 unterstützt das Land NRW die Fortsetzung der Schulsozialarbeit. Es zahlt 60 Prozent für jede Stelle, die restlichen 40 Prozent müssen die jeweiligen Kommunen selbst aufbringen.

Mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen zu unterstützen, war das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes im Jahr 2011 gestartet. Mit Bundesmitteln ermöglicht es etwa jedem Kind ein Mittagessen in Kindergarten, Schule oder der Offenen Ganztagsschule, die Teilnahme an Klassenausflügen oder die Busfahrt zur Schule. Es gibt Zuschüsse für den persönlichen Schulbedarf sowie zu kulturellen oder sportlichen Freizeitaktivitäten.

Schulsozialarbeiter sollten die Angebote des Paketes bekannt machen und bei den nötigen Anträgen helfen. Im Kreis kümmerten sie sich zudem um die Vermittlung von Nachhilfelehrern oder boten selbst eine Lernförderung an. Sie organisierten und vermittelten Ferienangebote. Und in Einzelfällen entwickelte sich eine weitergehende Einzelfallhilfe. Zudem gab es im vergangenen Jahr 118 Projekte, von denen 23 aus dem Bildungs- und Teilhabepaket finanziert wurden.

"Die Entwicklung der vergangenen drei Jahre belegt gewachsenes Vertrauen von Eltern, Schülern und Lehrern in die Schulsozialarbeiter", sagte Kreissozialdezernent Hermann Allroggen. Es seien Netzwerke an Schulen, Kindergärten, OGS und anderen Einrichtungen gewachsen. "Durch die Annahme der Bildungs- und Teilhabepaket-Leistungen steigen die individuellen Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen", so Allroggen.

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