Klimaforum in Siegburg Klimawandel als Chance für die Kommunen

Siegburg · Seit dem vergangenen Jahr arbeitet der Verein Region Köln/Bonn an einer Vorsorgestrategie und fordert in Siegburg zum interkommunalem Dialog auf.

 Das Regional-Forum tagt zum Thema Klimawandel in Siegburg.

Das Regional-Forum tagt zum Thema Klimawandel in Siegburg.

Foto: Holger Arndt

Wenn Arnold Schwarzenegger etwas anpackt, dann hat das meistens Gewicht: Bei der Klimakonferenz Cop23 in Bonn machte der Ex-Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien deutlich, dass sich einzelne Bundesstaaten der USA nicht um Präsident Donald Trumps Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen kümmern und in der Sache ihren eigenen Weg gehen.

So zitierte Viktor Haase, Abteilungsleiter im Düsseldorfer Umweltministerium, den ehemaligen Actionhelden in seiner Begrüßungsrede beim Regional-Forum des Vereins Region Köln/Bonn zum Thema „Klimawandelvorsorgestrategie“ im Siegburger Stadtmuseum. Der Verein hatte eingeladen, um erste Ergebnisse eben einer solchen Strategie vorzustellen.

Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn hatte schon in seiner Ansprache darauf hingewiesen, dass der Klimawandel sich auch in der Region bemerkbar mache. „Wir müssen miteinander in Aktion treten und den Klimawandel, so provokant es klingen mag, auch als Chance begreifen“, postulierte Huhn.

Vorsorgestrategie und Klimawirkungsanalyse

Seit dem vergangenen Jahr arbeitet der Verein Region Köln/Bonn an einer Vorsorgestrategie und hat bereits eine Klimawirkungsanalyse erstellt. Stefan Greiving von plan+risk consult in Dortmund stellte einige Ergebnisse vor. So seien ausgewählte Regionen in NRW auf besonders relevante Klimawirkungen analysiert worden. Gemeinden mit ähnlichen Kombinationen seien identifiziert worden, um dort eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Zudem sei erforscht worden, welche Klimasignale – etwa Hitze und Niederschläge – sich wie auf eine sich verändernde Umwelt und die Gesellschaft auswirken.

„Allerdings können wir keine Prognosen abgeben“, sagte Greiving. Er und sein Team hätten ein Szenario entwickelt, das von einem schwachen und einem starken Klimawandel ausgehe. Daraus erwachse eine Strategie für die Kommunen: Welche Klimaveränderungen und -einflüsse sollte Gemeinden näher untersuchen lassen? Bei welchen Themen sollte man Schwerpunkte bei der Anpassung an den Klimawandel setzen?

So sei nach den bisherigen Geschehnissen und Erkenntnissen die Sturzflutgefahr im Rhein-Sieg-Kreis bei starkem Klimawandel besonders hoch. Durch die Verschiebung des Vegetationsbeginns gefährdeten Nachtfröste – wie in diesem Jahr erlebt – die Obst- und Gemüsebauern im linksrheinischen Kreisgebiet, so Greiving. Reimar Molitor, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins Region Köln/Bonn, mahnte, die Defizite bei räumlicher und strategischer Anpassung abzubauen und zu einem regionalen Dialogprozess zu kommen. Auch Wachstum müsse gesteuert und gelenkt werden.

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