Betreuung in Siegburg Kita-Kinder ziehen in die frühere Hauptschule im Haufeld

SIEGBURG · 60 Plätze fehlten der Stadt Siegburg, um den Bedarf an Kindergartenplätzen ab Sommer zu decken. Daher richtet sie nun vier Vorlaufgruppen ein. Später ziehen die Mädchen und Jungen in die geplante neue Kindertagesstätte in Kaldauen um.

 Auf dem Bolzplatz am Ortseingang des Siegburger Stadtteils Kaldauen soll eine neue viergruppige Kindertagesstätte entstehen. Der Bau verzögert sich.

Auf dem Bolzplatz am Ortseingang des Siegburger Stadtteils Kaldauen soll eine neue viergruppige Kindertagesstätte entstehen. Der Bau verzögert sich.

Foto: Holger Arndt

Für alle Siegburger Kinder mit Rechtsanspruch gibt es im neuen Kindergartenjahr einen Platz. Die gute Nachricht überbrachte der Beigeordnete Andreas Mast im Jugendhilfeausschuss. Ab August besuchen 313 Mädchen und Jungen unter drei Jahren eine der bislang 22 Siegburger Kindertagesstätten, zudem gibt es 1195 Plätze für über Dreijährige sowie 250 in der Tagespflege. Auch für die 60 Eltern, deren Nachwuchs zunächst leer ausgegangen war, hat die Stadt nun eine Lösung gefunden: „Wir richten in einem Trakt der früheren Hauptschule Haufeld Vorlaufgruppen ein“, sagt Bürgermeister Franz Huhn.

Bis zu vier solcher Vorlaufgruppen habe der Landschaftsverband Rheinland genehmigt. Die decken ab dem neuen Kindergartenjahr vorläufig den Bedarf, den künftig die geplante viergruppige Kindertagesstätte am Ortseingang des Stadtteils Kaldauen erfüllen soll. Noch leben in dem dafür vorgesehenen Trakt der früheren Hauptschule, die Anfang 2016 zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert worden war, zwei unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. „Sie werden in Kürze 18 und ziehen dann in andere Unterkünfte um“, erklärt Huhn im Vorfeld der Sitzung. Da nach Rücksprache mit der Bezirksregierung in Arnsberg momentan keine weiteren zu erwarten seien, stünden die Räume nun leer. „Wenn neue unbegleitete Minderjährige nach Siegburg kommen sollten, suchen wir für sie eine neue Unterkunft“, sagt Huhn.

Kita-Bau verzögert sich

Erzieherstellen hat die Stadt bereits ausgeschrieben, erste Bewerbungen sind schon eingegangen. In einem nächsten Schritt werden die Räume hergerichtet. „Wir können dort bis zu vier Gruppen einrichten, hätten damit also noch Platz für weitere 30 bis 40 Kinder“, sagt Andreas Mast. „Alle Kinder der Vorlaufgruppen haben einen Platz in der neuen Kaldauer Kita sicher“, versichert er. Deren Bau verzögert sich indes. Das hat in erster Linie finanzielle Gründe. Eigentlich soll die Einrichtung auf dem früheren Kirmesplatz, wie berichtet, zum Kindergartenjahr 2019 eröffnen. Noch aber ist auf dem Gelände nichts geschehen. „Wir haben in der Ausschreibung nur drei Angebote bekommen“, so Huhn. Diese überstiegen die mit 3,8 Millionen Euro kalkulierten Baukosten inklusive Außengestaltung. Das günstigste Angebot liege bei 4,3 Millionen Euro, das höchste bei 7,2 Millionen Euro. Derzeit prüfe die Vergabestelle die Angebote. „Die Kostensteigerung lässt uns mit Sorge auf andere noch anstehende Bauprojekte blicken“, sagt der Bürgermeister. So stehen in diesem Jahr etwa noch der Bau eines Feuerwehrgerätehauses in Kaldauen, eine neue Turnhalle am Gymnasium Alleestraße, die Erweiterung der Rhein-Sieg-Halle sowie auf kurze Sicht auch das Schulzentrum Neuenhof und das Rathaus an.

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