Amtsgericht Siegburg Kinderpornos bei Facebook verbreitet - Hennefer verurteilt

SIEGBURG · Wegen des Besitzes von insgesamt über 550 Bildern mit kinderpornografischem Hintergrund sowie der Verbreitung einzelner Bilder innerhalb einer geschlossenen Facebook-Gruppe ist ein 48-jähriger Hennefer am Freitag vom Amtsgericht Siegburg zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden.

Aufgrund einer schweren Lungenerkrankung konnte er nicht an der Verhandlung teilnehmen, das Urteil erfolgte daher per Strafbefehl. Laut der Anwältin des Angeklagten bekomme dieser aufgrund seiner Krankheit kaum ein Wort heraus. Auch wenn ein Amtsarzt dies anders sieht, verzichtete das Gericht auf seine Anwesenheit.

2011 startete die neuseeländische Polizei ein weltweites Ermittlungsverfahren, weil im sozialen Netzwerk Facebook innerhalb geschlossener Gruppen Kinderpornos getauscht werden. Mehr als 50 Täter in 20 Ländern konnten bislang identifiziert werden, darunter vier in Deutschland. Der 48-Jährige lud dort selbst Bilder hoch. Wegen eines ähnlichen Vergehens musste der Hennefer bereits 2009 eine Geldstrafe bezahlen.

"Bei diesen geschlossenen Facebook-Gruppen wird zu wenig kontrolliert, welche Inhalte dort eingestellt werden", schilderte Richter Ulrich Wilbrand die Gefahren des sozialen Netzwerkes. Dieses Verfahren setzte nun jedoch ein deutliches Signal, dass international ermittelt wird.

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