Wildlachszentrum wildert aus Junglachse bekommen neue Heimat für zwei Jahre

RHEIN-SIEG-KREIS · Die ersten 230.000 Fische, die im Wildlachszentrum Rhein-Sieg großgezogen wurden, werden derzeit in der Sieg ausgewildert.

 Der Fischereiverband wildert Lachse in der Sieg aus.

Der Fischereiverband wildert Lachse in der Sieg aus.

Foto: ga

Endlich war es soweit: Nach einem halben Jahr im Wildlachszentrum Rhein-Sieg konnten über 65.000 Junglachse zum ersten Mal ins quirlige Fließgewässer der Sieg springen. Anfang der Woche wilderten die Mitarbeiter des Rheinischen Fischereiverbandes und der Stiftung Wasserlauf NRW die fünf Zentimeter großen Fische an verschiedenen Stellen des Flusses aus.

"Wir haben die jungen Lachse aus Augenpunkteiern von Januar an erbrütet und anschließend drei Monate großgezogen", so Marc Steinheuer, Betriebsleiter der Anlage. Jetzt bleiben die jungen Lachse erst einmal ein bis zwei Jahre im Süßwasser, bis sie über den Rhein ins Meer auswandern. Nach maximal zwei Seewintern kehren sie als Laichfische zurück. Das ist auch das Ziel der Aktion. Der Lachsbestand soll geschützt und vermehrt werden.

Zudem dienen Fischarten wie Lachse als Indikatoren für den ökologischen Zustand eines Gewässersystems. Daher wurden die jungen Lachse auch an ausgewählten und geeigneten Flussabschnitten ausgewildert, wo genug Nahrung und ein geeigneter Wasserstand vorhanden sind. In den nächsten Wochen werden weitere Lachse in die Sieg freigelassen.

Insgesamt sind es über 230.000 Fische, die aus den Lachseiern entstanden sind. Die Eier stammen aus der Fischereistelle des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Im Januar kamen sie im neuen Wildlachszentrum an, das aus Fördermitteln des europäischen Fischereifonds und aus Landesmitteln erbaut wurde. Die Stiftung Wasserlauf NRW betreibt die Versuchsanlage.

Viele Kooperationspartner wie die Fischereivereine und Genossenschaften an Sieg und Rhein unterstützen das Projekt. Der Aufwand der Aufzucht und der Auswilderung hat sich nach Aussage der Lachschützer schon gelohnt. "Die Verluste waren gering und die Qualität ist ausgezeichnet", formuliert es Steinheuer. Und in spätestens zwei Jahren wird sich zeigen, ob die Lachse zurückfinden.

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