Flüchtlingshilfe in Siegburg Jablonka: Ein Beitrag, um Zuversicht zu geben

SIEGBURG · Die in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter des SKM haben im ehemaligen Pfarrhaus Sankt Anno an der Kempstraße jetzt endlich ein festes Domizil gefunden. Die Räume sollen auch als Ort des Zusammentreffens und Kennenlernens fungieren.

 Faysal, Birgit Eisinger, Monika Bähr, Pfarrer Thomas Jablonka, Bürgermeister Franz Huhn und Adnan (von links) bei der Einweihung der Räume.

Faysal, Birgit Eisinger, Monika Bähr, Pfarrer Thomas Jablonka, Bürgermeister Franz Huhn und Adnan (von links) bei der Einweihung der Räume.

Foto: Paul Kieras

. Die Mitarbeiter des Katholischen Vereins für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis (SKM) mussten in der Vergangenheit viel improvisieren, um einen Raum zur Betreuung der rund 40 ehrenamtlich Tätigen in der Flüchtlingshilfe zu finden. Nun hat die „Obdachlosigkeit“ ein Ende. Die Katholische Kirchengemeinde Sankt Servatius stellte dem SKM Räumlichkeiten im ehemaligen Pfarrhaus Sankt Anno an der Kempstraße zur Verfügung.

Das stand seit dem Auszug von Pfarrer Winfried Rameil, der in den Ruhestand getreten ist, leer. Ins Obergeschoss wird demnächst eine Flüchtlingsfamilie einziehen, die Räume im Erdgeschoss dienen als Büro und zentrale Anlaufstelle für Ehrenamtliche. Zurzeit arbeiten dort Birgit Eisinger mit einer halben Stelle sowie Angelika Zeller und Stefan Stallbaum als geringfügig Beschäftigte. „Die Tätigkeit der Ehrenamtlichen beschränkt sich nicht auf einen kurzen Zeitraum. Zu ihrer Wertschätzung gehört daher auch das Schaffen einer netten Atmosphäre“, sagte die SKM-Vorstandsvorsitzende Monika Bähr, die der Kirche bei der Vorstellung des neuen Domizils für die Überlassung des Hauses dankte.

Pfarrer Thomas Jablonka erklärte, dass ein Pfarrhaus immer ein offenes Haus für die Gemeinde sei und nun auch weiterhin von dem Gebäude die Ausstrahlung ausgehe, hier werde etwas für die Menschen getan. „Einen schöneren Zweck kann man sich für das Pfarrhaus nicht vorstellen“, so Jablonka. Hauptamtliche Mitarbeiterinnen des SKM und drei in Siegburg lebende Flüchtlinge haben die Räume gemeinsam renoviert und eingerichtet. Bähr lobte besonders den Einsatz von Mohammed, der alle Malerarbeiten durchführte, Faysal, der beim Nähen von Gardinen und Vorhängen sein Talent als Schneider unter Beweis stellte, und Adnan, der Möbel zusammenbaute und überall mit anpackte, wo Hilfe notwendig war.

Jablonka wies darauf hin, dass das Haus nicht nur als Treffpunkt für die Ehrenamtlichen genutzt werden solle, sondern darüber hinaus auch als Ort des Zusammentreffens und des Kennenlernens. Viele Menschen seien durch das Ankommen von Flüchtlingen verunsichert und ängstlich. Daher müssten Begegnung und Dialog stattfinden, um diese Angst zu beseitigen. „Das Haus leistet einen wesentlichen Beitrag, um Menschen Zuversicht zu geben“, zeigte sich der Geistliche überzeugt. Bürgermeister Franz Huhn begrüßte das ausdrücklich: "Uns ist es wichtig, dass vor allem Nachbarn rund um die Unterkünfte von Flüchtlingen mit in deren Betreuung einbezogen werden."

Am Dienstag, 25. Oktober, lädt der SKM zwischen 10 und 17 Uhr Nachbarn und Interessierte zum Tag der Begegnung in die neuen Räume ein.

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