Spatenstich in Much Im Rhein-Sieg-Kreis beginnt der Breitbandausbau

Rhein-Sieg-Kreis · Der Rhein-Sieg-Kreis beginnt mit dem Breitbandausbau. Bis 2020 sollen 24.000 Haushalte und 2200 Unternehmen versorgt sein. Die finalen Förderbescheide des Bundes stehen noch aus.

 Spatenstich für den geförderten Breitbandausbau im Kreis (v.l.n.r.): Catharina Friedrich, Landrat Sebastian Schuster, Timo von Lepel und Siri Grischke.

Spatenstich für den geförderten Breitbandausbau im Kreis (v.l.n.r.): Catharina Friedrich, Landrat Sebastian Schuster, Timo von Lepel und Siri Grischke.

Foto: Marcel Dörsing

Rund ein Jahr später als ursprünglich geplant, aber dennoch als einer der ersten Landkreise in Nordrhein-Westfalen hat der Rhein-Sieg-Kreis am Mittwoch den Startschuss zum flächendeckenden Breitbandausbau gegeben. Landrat Sebastian Schuster übernahm in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Verwaltung, Politik und der beteiligten Unternehmen Innogy/Westnetz und Netcologne den symbolischen ersten Spatenstich auf dem Mucher Heckberg. Der Ortsteil Heckhaus liegt in dem Abschnitt, für den der Bund den vorzeitigen Baubeginn bewilligt hat und der im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus als erster mit einer Internetgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (im Download) versorgt wird.

Insgesamt 6700 bisher unterversorgte Haushalte sollen mit diesem ersten Schritt von der Maßnahme profitieren. Auch in drei weiteren Abschnitten im Kreisgebiet soll der Ausbau bald starten. Noch stehen die finalen Förderbescheide des Bundes aber aus. Zusätzlich sollen 184 Schulen, verteilt auf alle Kommunen des Kreises, per Glasfaser-Direktanschluss ans schnelle Internet angebunden werden. Die gesamte Maßnahme soll 2020 abgeschlossen sein. Den Zuschlag für den Breitbandausbau in den weiteren Abschnitten erhielten die Deutsche Telekom ( Los Mitte) und Eifelnet (Sonderlos Much).

„Für mich als Landrat ist es ein Leuchtturmprojekt des Kreises, und ich freue mich, dass wir es während meiner Amtszeit auf die Gleise gesetzt haben“, sagte Schuster. Der Start des Breitbandausbaus sei für ihn eine große Weichenstellung, von der nicht nur der Wirtschaftsstandort profitiere, sondern auch der Wohnungsbau in der Region. Damit die Anwohner in bisher unterversorgten ländlichen Regionen des östlichen Rhein-Sieg-Kreises schneller surfen können als bisher, bindet die Firma Innogy die Orte per Glasfaserleitung an das Telekommunikationsnetz in Hennef an.

106 Kilometer Leerrohre werden verlegt

„Die Datenautobahn verläuft in Hennef, und dort nehmen wir die Abfahrt bis nach Much“, erklärte Catharina Friedrich, Leiterin des Innogy- Regionalzentrums. Wann genau die Arbeiten in weiteren Ortsteilen der Gemeinden Much, Ruppichteroth und Windeck starten und wie sich die Tarife für Verbraucher gestalten werden, will das Unternehmen noch mitteilen. „In den kommenden 24 Monaten werden wir 106 Kilometer Leerrohre legen“, so Friedrich. Im Anschluss werden Glasfaserkabel per Druckluft in die Rohre eingeblasen.

Auf einer Strecke von 63 Kilometern könne der Breitbandausbau sogar ohne Oberflächenaufriss erfolgen, da Innogy auf Leerrohre der Kommunen Much, Windeck oder des Wahnbachtalsperrenverbandes zurückgreifen könne. Der Betrieb des Netzes liegt schließlich bei Netcologne. Rund elf Millionen Euro investieren die beiden Unternehmen. Die bewilligten Fördermittel belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro. Muchs Bürgermeister Norbert Büscher begrüßte den Start zum Breitbandausbau in seiner Kommune.

„Erst gestern teilte mir ein Gewerbetreibender aus unserer Gemeinde mit, dass er sich nach einem neuen Standort umsehe, weil er dringend eine schnellere Datenübertragung benötigt“, so Büscher. Von einem Meilenstein für die weitere Entwicklung der ländlichen Regionen sprach Hermann Tengler, Leiter der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises. Gleichzeitig erhoffe er sich einen Schub für den weiteren marktgesteuerten Breitbandausbau in Richtung Gigabit-Netz.

„Unternehmen erkundigen sich schon jetzt bei uns, wo das Netz bis zu den Verteilerkästen gefördert ausgebaut wird“, berichtete Hermann Tengler. Für sie könne im Anschluss der Glasfaserdirektanschluss von Haushalten (FTTH) wieder interessant werden. Wie berichtet, plant die Kreisverwaltung im Rahmen des geförderten Breitbandausbau bis 2020 insgesamt rund 24 000 Haushalte und 2200 Unternehmen mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde zu versorgen. Mindestens 95 Prozent der Haushalte sollen dann, laut Siri Grischke, Breitbandbeauftragte des Rhein-Sieg-Kreises Kreises, mit der schnelleren Datenübertragung am Netz sein.

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