Bahnhof in Siegburg Politiker wollen weitere Verbesserungen im ICE-Fahrplan

Siegburg · Sowohl der Kreistag als auch der Siegburger Rat haben in ihrer jüngsten Sitzung jeweils einstimmig eine Resolution für ein nachfragegerechtes Angebot am ICE Bahnhof Siegburg/Bonn verabschiedet. Damit lassen die Kommunalpolitiker auch nach den Nachbesserungen zum Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag nicht locker.

 Politiker in der Region fordern in Resolutionen ein nachfragegerechtes Angebot am ICE-Bahnhof in Siegburg.

Politiker in der Region fordern in Resolutionen ein nachfragegerechtes Angebot am ICE-Bahnhof in Siegburg.

Foto: Holger Arndt

Wie berichtet, hat der Fahrplanwechsel aus Sicht der Pendler erhebliche Verschlechterungen mit sich gebracht. Zahlreiche von ihnen hatten sich deshalb in den vergangenen Wochen beim GA gemeldet, auch die Politiker protestierten. Anfang Dezember reagierte die Deutsche Bahn und nahm drei zusätzliche Halte in den neuen Fahrplan auf. Darunter ist auch der Pendlerzug 6.09 Uhr nach Frankfurt, der nun um 6.07 Uhr den Siegburger Bahnhof verlässt. 63 ICE-Verbindungen halten nun in Siegburg.

Verschlechterung in Richtung Norden

Die Bahn habe sich zuletzt bewegt, sagte Friedrich Wilhelm Kuhlmann (FDP) im Kreistag. Aber es gebe weitere Verschlechterungen, vor allem in Richtung Norden. Auch Ingo Steiner von den Grünen merkte an, dass die Resolution dennoch nicht überholt sei. Etwa mit Blick auf die Forderung, den ICE 3 wieder haben zu wollen, oder auch auf den Fahrplanwechsel im Juni 2020. Den Appell, weiter auf der Hut zu sein, richtete Oliver Krauß (CDU) an die Kreistagsmitglieder. Das Angebot sei nicht dauerhaft gesichert. „Deshalb bin ich dankbar für den gemeinsamen Einsatz“, so Krauß. Es sei gut, ein gemeinsames Zeichen zu setzen, zumal es für den ICE-Bahnhof in Siegburg keine vertraglich festgelegte Anzahl an Halten gebe. Dietmar Tendler (SPD) ergänzte: „Wir werden alles daran setzen, dass die Deutsche Bahn keine Dinge vornimmt, die uns schaden würden.“

Der Kreistag fordert die Bahn unter anderem auf, den Taktfahrplan unbedingt beizubehalten und eine ausreichende Platzkapazität anzubieten. Darüber hinaus soll der Konzern auf der Strecke Köln – Rhein/Main ein bedarfsgerechtes Angebot anbieten und wieder diejenigen ICE-Fahrzeuge zum Einsatz bringen, die für diese Verbindung entwickelt und gebaut wurden. „Dafür sind insbesondere die 300-km/h-Züge zu verwenden, die von der Deutschen Bahn neu angeschafft werden“, heißt es in der Resolution. Der Kreistag stellt als Mindest­angebot je einen Stundentakt in Richtung Mannheim, in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof, in Richtung Düsseldorf sowie weitere ICE-Verbindungen mit dem Ziel Belgien oder Niederlande fest.

Zahl der Halte soll bleiben

Auch der Siegburger Stadtrat verlangt in seiner Resolution, dass die bisherige Anzahl an ICE-Halten in Siegburg erhalten bleibt und ausgebaut wird, insbesondere zu den für Pendler wichtigen Zeiten in den Morgen- und Abendstunden. Die aus dem Raum Siegburg stammenden Pendler in Richtung Frankfurt und zurück bräuchten Verlässlichkeit, um berufliche und private Vereinbarungen einhalten zu können. „Ein Wegfall einer Verbindung bei jeder Auflage eines neuen Fahrplans ist für die Einwohner im Raum Siegburg nicht hinzunehmen.“

Der Rat stellt zudem fest, dass der Bahnhof Siegburg mit der Verknüpfung von Fern- und Regionalverkehr der Bahn, der Stadtbahnlinie nach Bonn, zahlreichen Busverbindungen, einer großen Anzahl von Fahrradstellplätzen, Car-Sharing-Angeboten und Ladestationen für E-Autos ein für die gesamte Region wichtiger Baustein für eine Verkehrswende sei. „Dies würde mit einer Verschlechterung des ICE-Angebotes, das ein wichtiger Baustein ist, konterkariert.“

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