Kultband spielt in der Heimatstadt „Hausmarke“ feiert Mega-Party in Siegburg

Siegburg · Die Siegburger Kultband „Hausmarke“ hat mit rund 1.000 Fans in der Rhein-Sieg-Halle zu ihrem 25. Geburtstag eine Mega-Party gefeiert - und wir waren dabei.

Oliver Bollmann greift in die Tasten, die ersten Töne erklingen, da weiß das Publikum schon, was kommt. Denn seit 25 Jahren beginnt Hausmarke ihr Konzert mit „Walking In Memphis“ von Marc Cohn und der Saal tobt bereits. Jede Zeile wird mitgesungen, ein gigantischer Backround-Chor lässt die Halle erbeben. Die Sänger, Mirko Bäumer, Achim Remling, Sascha Sadeghian und Claudia Salzig, gehen gleich in die Vollen.

Und so sollte es bleiben. Gut drei Stunden rockten sie die Rhein-Sieg-Halle, hauten einen Klassiker nach dem anderen raus und ließen sich von der begeisterten Menge zu Höchstleistungen aufputschen. Frisch wie beim ersten Auftritt im Szenelokal poco loco, wo sie alle als Kellner beziehungsweise DJ arbeiteten und sich als Band zusammenfanden. Jetzt, 25 Jahre später, feierten sie ihr Bühnenjubiläum mit einer Party der Superlative, unterstützt von den exzellenten Musikern Günter Asbeck (Bass), Freddi Lubitz (Gitarre), Tim Heinrich (Keyboard) und Jochen Fink (Schlagzeug).

Im Saal war auch Erry Stoklosa von den Black Fööss, bei denen Bäumer seit diesem Jahr Mitglied ist. „Eine sensationelle Band mit einer Top-Qualität“, schwärmte Stoklosa, der die Gruppe erstmals erlebte. Später sang er als Gast mit Hausmarke zusammen drei Hits der Fööss und man wähnte sich auf einer Karnevalsveranstaltung. Das war allerdings kein „Stilbruch“, denn das Repertoire von Hausmarke reicht von deutschem Schlager bis zu Heavy Metal. Auch einzeln sind die Bandmitglieder eine Klasse für sich.

"Hausmarke" in der Rhein-Sieg-Halle
24 Bilder

"Hausmarke" in der Rhein-Sieg-Halle

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Das stellten sie mit für sie maßgeschneiderten Songs unter Beweis. Den Auftakt machte Achim Remling mit Joe Cockers Version von „With a little help of my friends“, bei dem sich wohl selbst Cocker vor Remling verbeugt hätte. Das Publikum war jedenfalls schier aus dem Häuschen. Dann zeigte Bäumer mit Herbert Grönemeyers „Flugzeuge im Bauch“, was er drauf hat. Claudia Salzig präsentierte „Ich will keine Schokolade“ von Trude Herr mit einer Freude, die ansteckte.

Selbstverständlich wurde das Temperamentpaket mit der kräftigen Stimme gesanglich von 1000 Kehlen unterstützt. Dass er auch schauspielerische Fähigkeiten besitzt, zeigte Sascha Sadeghian zum Vergnügen der Partygäste. Er hatte Michael Jacksons „Billy Jean“ ausgesucht, tanzte dazu wie das Original und sprach mit dessen Fistelstimme zu der johlenden Menge, die kaum noch zu bremsen war. Dann wurde ein weiterer Gast auf die Bühne gebeten.

Der gehört ebenfalls seit 25 Jahren zur Truppe, allerdings im Hintergrund, wo er für den perfekten Sound sorgt: Andy Muhlack nahm auf Oliver Bollmanns Hocker am E-Piano Platz und interpretierte Barry Manilows „Mandy“, dass vor allem die weiblichen Fans förmlich dahin schmolzen. Die Kommentare der Konzertbesucher fielen allesamt kurz und knapp, aber eindeutig aus. „Einfach nur geil“, sagte beispielsweise Johannes Keller, „hat alle meine Erwartungen weit übertroffen“, meinte Dirk Lohmann, „sensationell“ urteilten Waso Lehmann und ihre Schwester Dina Hürter.

Aber nicht nur die Musik wurde in den höchsten Tönen gelobt, sondern auch die Stimmung. Denn die ganze Veranstaltung war fast „ein Klassentreffen“, wie Claudia Binte es stellvertretend für viele andere bezeichnete. Denn neben ehemaligem Servicepersonal aus dem poco loco waren natürlich die Gäste von damals zu Hunderten erschienen. Viele von ihnen sahen sich seit Jahren das erste Mal wieder und auch das wurde ausgiebig gefeiert.

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