Ausstellung im Siegburger Stadtmuseum Großformatige Kunstwerke mit nur einer Farbe

SIEGBURG · Detlef Beer zeigt Malerei und Zeichnungen unter dem Titel „Rot“ im Siegburger Stadtmuseum.

 Detlef Beer zeigt im Siegburger Stadtmuseum Werke, die Teil der Serie "rot" sind.

Detlef Beer zeigt im Siegburger Stadtmuseum Werke, die Teil der Serie "rot" sind.

Foto: Holger Arndt

In den vergangenen 20 Jahren hat der in Bonn lebende Künstler Detlef Beer drei Werkgruppen geschaffen, wobei jedes Mal eine Farbe dominiert. Zuerst Gelb, dann Blau. Seit rund zehn Jahren ist Rot in den Mittelpunkt getreten. Und so lautet auch der Titel der Wechselausstellung, die der Künstler ab Sonntag im Siegburger Stadtmuseum präsentiert „Rot“. Die Werke sind dann erstmals im Zusammenhang zu sehen, ein Großteil seiner Arbeiten wurde noch nicht ausgestellt.

Die einzelnen Bilder sind in weiten Abständen voneinander gehängt, so dass sich die roten, streng symmetrischen und mittig platzierten Formen aus Kreisflächen und Rundungen in den Raum entwickeln und die Illusion von Dreidimensionalität erzeugen. Die roten Flächen schweben vor oder in einem kaum wahrnehmbaren Raum feinster Schraffuren. Der Rezipient kann laut Beer sowohl die Klarheit der einfachen farbigen Formen der Einzelbilder nachvollziehen, als auch gleichzeitig über diverse Blickachsen miteinander verbinden und in verschiedene Beziehungen setzen.

Titel tragen Beers Bilder nicht

Anlässlich der Ausstellung in Siegburg hat Beer für zwei angrenzende Wände seine im vergangenen Jahr begonnene Typologie der „Transdiptychen“ weiterentwickelt und ein großes Doppelbild gemalt, das über Eck hängt. So werden die bisherigen roten Großformate um einen neuen Aspekt erweitert und die einzelnen Arbeiten der Situation der verschiedenen Blickachsen der Ausstellungsräume entsprechend miteinander verbunden.

Einen Titel trägt keins seiner Werke, deren rote „Figuren“ der Betrachter mit Männchen, Augen oder Keulen assoziiert. Beers Farbe – Kadmiumrot – ist immer dieselbe. Alle Bilder stammen nach seiner Aussage „aus einer Tube“. Seine Bilder speisten sich aus der Tradition konkreter und informeller Malerei, erklärte Beer bei einer Vorbesichtigung.

Ergänzt werden die großformatigen Bilder, deren jeweiliger Mittelpunkt auf gleicher Höhe gehängt ist, von kleinformatigen Zeichnungen, die der Künstler mit Pigmentlinern beziehungsweise Tuschestiften auf Papier gebracht hat. Dabei handelt es sich um plastische Gebilde, die mit der räumlichen Wahrnehmung spielen.

Die Ausstellung „Rot“, Malerei und Zeichnungen von Detlef Beer, ist bis zum 19. Juni im Stadtmuseum zu sehen. Vernissage ist am Sonntag, 17. April, um 11.30 Uhr.

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