10. Internationale Kinderfest in Siegburg Grauer Himmel, buntes Treiben
SIEGBURG · Pünktlich zum Auftakt des 10. Internationalen Kinder-, Jugend-, Kultur- und Agendafestes öffnete gestern der Himmel seine Schleusen. Das machte den meisten Besuchern vor der Bühne am unteren Markt aber gar nichts.
Mit dem Regenschirm in der einen und der Kamera in der anderen Hand verfolgten sie den Auftritt des Kinderchors der Hans Alfred Keller Schule. Der intonierte stimmgewaltig den Nena-Song "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" mit neuem Text.
Es folgten Auftritte einer philippinischen und sizilianischen Folkloregruppe, von der Tanzsportgruppe Nova des Siegburger Turnvereins, dem japanischen Kinderchor Bonn und vielen mehr, allerdings zwischenzeitlich regenbedingt dann doch vor einem leer gefegten Markt. Viele der 88 angemeldeten Institutionen, von Sportvereinen über Kitas bis hin zu Kultureinrichtungen, hatten ihre Stände erst gar nicht aufgebaut.
Organisator Jürgen Spengler vom Amt für Jugend, Schule und Sport der Stadt schätzte die Teilnehmerzahl auf "gut 50". Zu den Standhaften gehörte die Evangelische Kita "I-Tüpfelchen", die unter ihrem Zelt liebevoll einen ganzen Wald angelegt hatte, um Kindern die Natur nahezubringen. Der Boden aus Blättern, Kastanien und Reisig wurde allerdings nach einem heftigen Schauer von einem wahren Wildbach fast weggespült, berichtete Leiterin, Silvia Drees, die aber wie ihre Kolleginnen unbeeindruckt vom Wetter den kleinen Besuchern beim Basteln von Waldmännchen aus Naturmaterialien half.
Am Stand gegenüber wollten die Pfadfinder von Sankt Anno für ihre Sache werben, blieben aber unter sich. "Schade, dass wir uns nicht präsentieren können, denn wir haben einiges zu bieten. Zum Beispiel regelmäßige Gruppentreffen, Wochenendfahrten oder Sommerlager", sagte Peggy Siepe. Als es gegen 14 Uhr wieder zu tröpfeln begann, räumten die Pfadfinder frustriert das Feld.
Gut geschützt unter Zeltplanen informierte das Jugendamt unter anderem über Kindergartenplätze, Bildung und Ferienspielaktionen. Trotz des Regens kamen nach Angaben von Jugendamtsmitarbeiterin Gabi Hoffmann einige Interessenten, wenn auch nicht so viele wie erhofft. Am frühen Nachmittag hielt der Himmel dann dicht und die Stadt füllte sich etwas mehr.
Darüber waren besonders die Vereine am S-Carré glücklich, die ein wenig abseits positioniert waren. Denn auf der Bahnhofstraße zwischen Markt und Elisabethstraße, wo in den vergangenen Jahren gleichzeitig ein Kinderflohmarkt stattfand, herrschte gähnende Leere. Viele Besucher kamen überhaupt nicht so weit. Nächstes Jahr ist wieder ein Flohmarkt eingeplant. "Wir haben festgestellt, dass wir uns nicht nur auf gutes Wetter verlassen können, sondern einen weiteren Publikumsmagnet neben dem Kinderfest anbieten müssen", begründete Bürgermeister Franz Huhn.
Bei 28 Vereinen kam aber doch noch Freude auf, als ihnen Peter Altenrath, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln, Spenden von insgesamt 37.000 Euro aus dem PS-Zweckertrag, einer Lotterie zugunsten gemeinnütziger Projekte, überreichte.
