Forum Wahner Heide/Königsforst „Gemeinsam viel geschaffen“

Rhein-Sieg-Kreis · Hans Peter Lindlar und Michael Jaeger geben Ämter im Vorstand des Forums Wahner Heide/Königsforst ab. Sie haben ihr ursprüngliches Ziel erreicht.

Grüner Schatz im Ballungsraum: Das Naturschutzgebiet Wahner Heide.

Grüner Schatz im Ballungsraum: Das Naturschutzgebiet Wahner Heide.

Foto: Holger Arndt

Das ursprüngliche Ziel ist erreicht: Sie haben im Forum Wahner Heide/Königsforst alle mittlerweile 25 Akteure rund um das Naturschutzgebiet an einen Tisch und damit dazu gebracht, das Areal gemeinsam in seinem Naturschutzwert weiterzuentwickeln. Die Strukturen stehen, ebenso die vier Portale, die Besucher unter unterschiedlichen Aspekten über die Wahner Heide und den Königsforst informieren.

Daher haben sich Hans Peter Lindlar und Michael Jaeger zum Jahresbeginn nach sechs Jahren aus dem Vorstand des Forums verabschiedet. Neuer Vorsitzender ist Hermann-Josef Tebroke, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Bernhard Fleischer, Leiter seiner Unteren Landschaftsbehörde, steht ihm als Geschäftsführer zur Seite.

„Im Ergebnis ist es ein Erfolg, was wir in dieser Zeit gemeinsam geschaffen haben“, resümiert Hans Peter Lindlar, der doppelt so lange wie geplant Vorsitzender des Forums war. Eigentlich sieht die Vereinssatzung nach drei Jahren einen turnusmäßigen Wechsel zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis zur Stadt Köln oder zum Rheinisch-Bergischen Kreis vor. „Wir haben in der Gründungsphase dieses Projektes im Interesse der Sache diesen Zustand der geduldeten Illegalität auf uns genommen“, erklärt Lindlar.

Impressionen aus der Wahner Heide.
12 Bilder

Impressionen aus der Wahner Heide.

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Nun aber sehen er und Kreisplanungsdezernent Michael Jaeger, der Geschäftsführer war, ein wichtiges Kapitel des Forums abgeschlossen und die richtige Zeit für einen Wechsel gekommen. „Jetzt muss der Alltagsbetrieb kommen“, fasst Jaeger die Aufgaben ihrer Nachfolger zusammen. „Sie müssen versuchen, das Forum in seiner Grundstruktur zusammenzuhalten“, ergänzt Lindlar.

Als Kölner Regierungspräsident hatte Hans Peter Lindlar (CDU) 2006 angeregt, ein „Heide-Projekt“ für die Regionale 2010 zu entwickeln – und die betroffenen Anrainerkommunen, Landschaftsbehörden, Naturschutzverbände BUND, NABU und LNU (Leistungszentrum für Natur und Umweltschutz) und viele andere Institutionen angesprochen. Die überwanden vorhandene Differenzen, taten sich zusammen und verabschiedeten im Juli 2009 die Gründungssatzung für das Forum Wahner Heide.

Damit ziehen nun 25 unterschiedlich strukturierte Mitglieder unter einem Dach an einem Strang – vom Flughafen Köln/Bonn, über Bundeswehr und Landesbetrieb Land und Forst bis hin zu kommunalen, staatlichen und ehrenamtlichen Heideakteuren. Darunter auch der Interkommunale Arbeitskreis Wahner Heide (siehe Kasten).

Das Land NRW hat über die Regionale 2010 den Bau der vier Heideportale Burg Wissem, Gut Leidenhausen, Forsthaus Steinhaus und Turmhof gefördert. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die NRW-Stiftung Natur, Heimat, Kultur haben die Ausstellungen in den zwischen 2011 und 2013 fertiggestellten Portalen bestückt. „Damit öffnet sich das Gebiet nun von seinen vier Seiten mit ganz unterschiedlichen Ansätzen“, erklärt Michael Jaeger. Jedes Portal werde von einem anderen Verein betreut und biete eine andere Perspektive auf Wahner Heide und Königsforst.

„Es ist ein Gebiet voller Widersprüche“, findet Hans Peter Lindlar. Das reiche vom Fluglärm in der Luft bis zur Gelbbauchunke am Boden. „Eben dieses Vielgestaltige gilt es zu bewahren“, sagt Jaeger. Es sei gut, dafür mit dem Forum einen Rahmen zu haben. Unter dessen Netz könne jedes Mitglied agieren, habe seine Freiheiten, aber der Grundkonsens müsse gemeinsam getragen werden: Die Wertigkeit des Naturschutzgebietes und auch dessen finanzielle Unterstützung für die kommenden Jahre zu sichern.

Lindlar und Jaeger liegen Wahner Heide und Königsforst am Herzen, das spricht aus jedem ihrer Worte. Daher behalten sie das Gebiet und das Forum weiter im Blick: „Aber wir halten uns raus.“ Einen Wunsch haben sie aber noch: Sonderbusse, die an den Wochenenden die Portale miteinander verbinden.

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