Fahrradfreundlichkeit in der Kreisstadt Fußgängerzone: SPD fordert Klarheit

SIEGBURG · Zu einem Bürgerdialog mit dem Thema Fahrradfreundlichkeit in der Kreisstadt hatte die SPD Siegburg eingeladen, um die aktuelle Situation zu erörtern und Vorschläge für Verbesserungen zu sammeln. Als Grundlage diente der Partei der Fahrradklima-Test des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), den dieser im Herbst 2014 durchgeführt hatte.

 Weg von der rheinischen Lösung für Fahrradfahrer in der Fußgängerzone will die SPD.

Weg von der rheinischen Lösung für Fahrradfahrer in der Fußgängerzone will die SPD.

Daran konnte jeder Bürger teilnehmen: sie sollten die Fahrradfreundlichkeit in den jeweiligen Heimatstädten beurteilen. An der Umfrage nahmen auch 66 Siegburger Bürger teil. Deren Beurteilung sei zwar nicht repräsentativ, zeige aber Missstände auf, die sonst auch beklagt würden, so Sebastian Gocht von der ADFC Ortsgruppe Siegburg.

Gocht stellte die Ergebnisse am Donnerstagabend dann kurz vor. Laut seinen Aussagen bemängelten die Siegburger in dem Test unter anderem unsichere und unkomfortable Radwege und zu enge Radfahrstreifen, zugeparkte Radwege und dass es keine öffentliche Fahrradvermietung und keine Werbung für den Radverkehr gebe. Positiv hätten sie die zum Teil geöffneten Einbahnstraßen und geringe Fahrraddiebstähle bewertet.

Torben Schröder vom SPD-Arbeitskreis "Fahrradfreundlichkeit" gab zu Beginn der Diskussionsrunde einen Überblick über verschiedene Verbesserungsvorschläge, die einige Bürger schon per E-Mail oder über das Internet gemacht haben. Sie reichen von der Einrichtung einer Fahrradstraße und Sanierung "Am Kleiberg" zur Verkehrsberuhigung bis zum Aufstellen zusätzlicher Fahrradständer in der Innenstadt.

Hitzig wurde eine Fahrraderlaubnis in der Fußgängerzone diskutiert. Während einige Besucher für ein Verbot waren, schlossen sich andere der Argumentation der SPD an. Die fordert Rechtssicherheit. "Die jetzige rheinische Lösung, die das Radfahren zwar offiziell verbietet, aber inoffiziell toleriert, ist nicht hinreichend bekannt", so Schröder. Nach seiner Aussage legten Polizei und Ordnungsamt die Regelung unterschiedlich aus. Er plädierte für eine temporäre Freigabe am Abend, in der Nacht und zu den morgendlichen Ladeverkehrszeiten.

Das schaffe Klarheit und Rechtssicherheit. Die Radfahrerlaubnis in den festgeschriebenen Zeiten bedeute "gleichzeitig ein Radfahrverbot außerhalb dieses Zeitfensters". Fußgänger müssten dann auch nicht mehr auf Radfahrer achten. Eine offizielle Erlaubnis setze zudem Anreize zum Besuch der Innenstadt und diene der Verkehrsberuhigung. Die gesammelten Vorschläge sollen nun ausgewertet, an die Fraktion weitergeleitet und dem Planungsausschuss der Stadt vorgelegt werden.

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