Kommentar Für kein Geld der Welt

Dürfen rettungsdienstliche Leistungen nach ihrem Preis vergeben werden? Oder sollte nicht eher ein umfassendes und funktionierendes System entsprechend honoriert werden?

Wer auf Gewinn abzielt, arbeitet anders: Die Geschäftsphilosophie orientiert sich an wirtschaftlichen, nicht an humanitären Gesichtspunkten. Alleine das ethische und moralische Grundverständnis verbietet es, Menschenleben mit Geld aufzuwiegen.

Rettungsdienst gehört nicht in den Wettbewerb. Auf anderen Ebenen ist wirtschaftliches Handeln und Denken durchaus richtig. Etwa bei Baumaßnahmen. Aber doch nicht, wenn es um Menschen geht, um Leben oder Tod. Es sind oftmals Sekunden, die darüber entscheiden, wie eine Biografie weitergeht - oder eben nicht.

Das günstigere Angebot würde sich eventuell im Personal niederschlagen. Im schlimmsten Fall kommt kein Sanitäter, da vielleicht kein Fahrer für den Krankenwagen zur Verfügung steht. Todesursache: zu wenig Personal?

Aber auch weniger spitz formuliert kann Wettbewerb in einer Spirale aus Sparmaßnahmen, dünner Personaldecke und Überlastung der Mitarbeiter enden. Eine Endlosschleife, wie sie aus anderen Branchen bekannt ist. Die mangelhafte Qualität ist ebenfalls bekannt. Wer möchte und vor allem wer kann dafür die Verantwortung übernehmen und noch ruhig schlafen?

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