Aktion bei Citylauf Feuerwehr läuft für Siegburger Brandopfer

SIEGBURG · 34 Einsatzkräfte der Feuerwehr haben beim Siegburger Citylauf Spenden für die Siegburger Brandopfer gesammelt. Rund 6000 Euro kamen zusammen.

Das Thermometer über der Apotheke auf dem Marktplatz in Siegburg zeigt am Sonntagmittag 27,3 Grad, die Sonne scheint unermüdlich auf das Straßenpflaster. Hinter diversen Absperrungen stehen Zuschauer, die den vorbeiziehenden Läufern auf der Strecke des Siegburger Citylaufes zujubeln. Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene haben die Laufschuhe geschnürt, atmungsaktive Shirts und Hosen angezogen und sich auf die Zweieinhalb-, Fünf- und Zehn-Kilometer-Strecke getraut. Mitten unter ihnen: 34 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

Alle waren Anfang August beim verheerenden Brand im Siegburger Stadtteil Brückberg im Einsatz und haben stundenlang gegen die Flammen angekämpft, die im Eiltempo auf neun Wohnhäuser übergegriffen sind. Unter dem Motto „laufend helfen“ wollen sie Spenden für die Brandopfer sammeln und dabei auch ein Zeichen setzen, dass die Feuerwehr mehr kann als Katzen vom Baum retten. „Wir können und wollen über die Grenzen hinaus den Menschen laufend helfen“, so Stephan Vester, der die Spendenaktion ins Leben gerufen hat. Die eigenen Grenzen überwunden haben die 34 Einsatzkräfte bereits während des Laufes: Sie sind die zehn Kilometern in voller Montur gelaufen. Ausrüstung, die sonst vor brennend heißen Flammen schützt. Mit Jacke, Hose, Helm und zum Teil mit 17 Kilogramm schweren Sauerstoffflaschen auf dem Rücken, geht es vier Runden durch die Stadt.

Durch die Aktion, die Stephan Vester eines Abends auf dem heimischen Sofa in den Sinn gekommen ist, sind rund 6000 Euro Spenden zusammengekommen. Mehr, als sich der Feuerwehrmann hat vorstellen können. Zu Beginn wollte er alleine laufen, doch als er seinen Kollegen davon erzählte, waren diese begeistert. Schnell sprach sich die Idee herum und die fittesten Einsatzkräfte aus Königswinter, Bonn, Siegburg, Sankt Augustin und Hennef wurden an den Start geschickt.

Um 13.45 Uhr laufen die Feuerwehrmänner und -frauen geschlossen mit einem Banner mit dem Motto „laufend helfen“ durch das Ziel. Verschwitzt, außer Atem aber glücklich ziehen sie die Helme vom Kopf. „Der war mit das Schlimmste“, so Gerd Leye von der Siegburger Feuerwehr. „Der Helm speichert die Hitze und der Schweiß staut sich überall.“ So auch in der Jacke. „Nach knappen fünf Kilometern läuft man in seinem eigenen Schweiß“, erzählt Vester. Spätestens ab dann mache das Laufen auch keinen Spaß mehr. Doch all die Strapazen und all der Schweiß wird durch die zahlreichen Spenden belohnt, die durch die Aktion zusammengekommen sind. Stephan Vester ist nun auch auf den Geschmack gekommen und möchte mit der Truppe in Zukunft häufiger an Läufen teilnehmen. Neben der Erschöpfung überwiegt nämlich bei allen Teilnehmern die Freude über das Geschaffte. Deshalb sind sich alle einig, dass sie ohne zu zögern wieder an den Start gehen würden, wenn es heißt: Feuerwehrjacke an und Sportschuhe geschnürt, um „laufend zu helfen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort