Kommentar zum Böschungsbrand in Siegburg Feuergefahr besteht weiter

Meinung | Siegburg · Dass die Ursache für den Brand an der ICE-Strecke in Brückberg nicht mehr gefunden werden konnte, ist keine Überraschung. Ein ungutes Gefühl hinterlässt die Ungewissheit trotzdem, findet GA-Redakteurin Bettina Köhl.

Dass die Ursache für das Siegburger Flammeninferno wohl nie gefunden wird, hinterlässt ein ungutes Gefühl. Es hilft nämlich, Schuldige zu kennen und Gefahren künftig ausschließen oder zumindest eindämmen zu können. Ob es ein Funken aus einem vorbeifahrenden ICE war, eine brennende Zigarette, ein Sonnenstrahl auf einer Glasscherbe oder etwas völlig anderes, ist nicht mehr zu klären. Wer die Unglücksstelle in Brückberg gesehen hat, weiß, dass die Ermittlungen wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen waren. Insofern überrascht nicht, dass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen jetzt eingestellt hat.

Fest steht: Es bleibt brandgefährlich, und das nicht nur an Böschungen und Bahnstrecken. In diesen Tagen wird wieder vor Trockenheit und Waldbrandgefahr gewarnt. So richtig scheinen die Schreckensszenarien, die Feuerwehren und Kommunen eindringlich formulieren, aber nicht zu fruchten. Da fliegen weiter brennende Kippen aus Autofenstern, und auch das gefährliche Grillvergnügen in der Natur lassen sich manche Menschen nicht nehmen. Den Einweggrill dazu gibt es nahezu an jeder Tankstelle.

Auch wenn die Brandursache von Brückberg nicht gefunden wird und in die sanierten Häuser langsam wieder Normalität einkehrt: Der Großbrand bleibt eine Mahnung, die Gefahren des Feuers nicht zu unterschätzen. Schon ein Funke genügte, um 21 Menschen zu verletzen und neun Häuser niederzubrennen. Und es hätte noch schlimmer kommen können.

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