Kommentar Fest der Bürger

Die Stadtspitze hat mit der Vorstellung des Programms zur 950-Jahr-Feier lange hinter dem Berg gehalten. Ohne Zweifel wurde hinter den Kulissen gewerkelt und getüftelt, was das Zeug hielt. Dass die Verwaltung so lange keinen Blick hinter diese Kulissen erlaubt hat, mag erstaunen und manchen auch ärgern.

Aber es wird wohl vor allem damit zusammenhängen, dass man nicht im Vorfeld große Namen herausposaunen wollte, die dann vielleicht doch nicht (vor)kommen.

Jetzt ist es raus, und große Namen findet man in dem Programm, das die interne Arbeitsgruppe der Stadt auf die Beine gestellt hat, zur Genüge. Auftritte und Aktionen von HA Schult, Armin Mueller-Stahl, Anna Maria Kaufmann, Dieter Nuhr und Eckart von Hirschhausen sind nur ein paar der kulturellen Höhepunkte.

Dass die vergebenen Kategorien recht schwammig und nicht wirklich durchschaubar sind: geschenkt. Was man allerdings vergebens sucht, sind Veranstaltungen, die ganz speziell auf Siegburg und sein Jubiläum zugeschnitten sind, die es nur in diesem Jahr und nur zu diesem Anlass geben kann. Das Stadtfest, der Rosenmontagszug und der Mittelaltermarkt etwa finden Jahr für Jahr statt und werden nicht allein dadurch "speziell", dass man ihnen den Stempel "950 Jahre Siegburg" aufdrückt.

Da ist jetzt die Stadt, da sind aber auch ihre Bürger, die Künstler, Karnevalisten, Sportler und alle anderen gefragt: Sie müssen diese Veranstaltungen zu etwas Besonderem machen und ihnen ihren Stempel aufdrücken. Nur dann kann die 950-Jahr-Feier zu dem bunten Bürgerfest werden, das sich alle wünschen und das Siegburg würdig wäre. Denn eines soll dieses Jubiläum sicher nicht werden: austauschbar.

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