Stadtsportverband Siegburg Familien-Sporttag macht Vereinsangebote schmackhaft

SIEGBURG · Nicht ohne Gegenwehr aus den Vereinen hatte der Siegburger Stadtsportverband den Familien-Sporttag geplant. Statt wie im vergangenen Jahr mit Infoständen auf dem Marktplatz zu werben, hieß es nämlich am Sonntag: Wir fahren euch mit dem Shuttlebus zu den Sportstätten, bringen euch in die Boote und auf den Fußballplatz.

 Einweisung ins Rudern (von links): Lutz Morgenstern, Carlos Barrera, Clara Barrera, Heinz Ackermann, Georg Breuer.

Einweisung ins Rudern (von links): Lutz Morgenstern, Carlos Barrera, Clara Barrera, Heinz Ackermann, Georg Breuer.

Foto: Antonia Clausen

Und die Rechnung der Veranstalter ging - für eine Premiere - ganz gut auf. Mehr als 200 Teilnehmer registrierte das Organisationsteam um den Verbandsvorsitzenden Heinz Siebertz bis zum späten Nachmittag. Bürgermeister Franz Huhn verteilte Medaillen an die, die mindestens eins der 22 sportlichen Angebote genutzt hatten.

"Ich gebe zu, dass ich anfangs sehr skeptisch gegenüber dieser Form eines Familien-Sporttags war", sagte Boris Scharenberg, Vorsitzender des Siegburger Rudervereins. Was seine Einschätzung angeht, musste er gestern zurückrudern: Bereits drei Stunden nach Beginn der Veranstaltung lagen auf dem Gelände des Clubs an der Wahnbachtalsperrenstraße acht Neuanmeldungen für Kurse vor; die Boote reichten kaum für die vielen Besucher, die mal das Paddel in die Hand nehmen wollten.

"Ganz toll, wir sind völlig begeistert. Dieses Konzept ist genau das richtige", so Scharenberg. Wer gestern hingegen in der Halle aktiv war, hatte oft reichlich Platz. Den Sportlern unter freiem Himmel spielte das gute Wetter in die Karten. Beim Ruderverein war daher genau das passiert, was Walter Bleßgen, Geschäftsführer des Stadtsportverbands und die Mitstreiter erreichen wollten: einen aktiven Einstieg in den Sport anbieten.

"Wenn ich von irgendwoher eine Broschüre über ein Freizeit- oder Sportangebot bekommen habe, landet das wahrscheinlich im Altpapier. Wenn ich aber die Möglichkeit habe, den Sport auszuprobieren, wenn ich mir die Sportstätten angucken kann und andere Mitglieder der Gruppe kennen lerne, habe ich doch einen viel direkteren Zugang." Und: Nicht jeder Verein könne seine Ausrüstung mit auf den Markt bringen und einen eigenen Stand mit Material bestücken.

Einen Stand gab es aber auf dem Marktplatz: Eine Anlaufstelle für alle, die sich sportlich betätigen wollten. Mit seinem Freund Maik Zimmermann war Okan Ziegert unterwegs. Die beiden Schüler, elf und zehn Jahre alt, spielen Faustball beim Siegburger Turnverein.

"Heute wollen wir mal etwas anderes ausprobieren, Rudern oder Kanu fahren", meinten sie und stiegen gemeinsam mit Okans Mutter in den Bus ein, der stündlich vom Parkplatz der Rhein-Sieg-Halle die Trainingsorte ansteuerte - wie den Radfahrer-Verein in der Sporthalle der Grundschule-Nord, den Siegburger Box-Club im "Max-Schmeling-Gym" am Haufeld, den Schwimmverein "Hellas" im Oktopus-Freibad, den Sportplatz "Auf der Hoven" oder den STV auf der Sportanlage Jahnstraße. Oder man hatte sich selbstständig auf den Weg gemacht, um unter dem Motto "Sport hält fit, macht mit" zu erfahren, dass Siegburgs Vereine eine Menge zu bieten haben.

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