Bahnstrecke im Siegtal Es riecht nach Stimmungsmache

Rhein-Sieg-Kreis · Es ist ein ganz schönes Horrorszenario, das die CDU da zum geplanten Ausbau der Siegtalstrecke zeichnet: mehr Güterverkehr, Lärm, ewig geschlossene Bahnschranken, ausbleibende Touristen und Erholungssuchende. Gewiss, all das will niemand.

 Bisher ein eher seltener Anblick: Güterzug bei Blankenberg.

Bisher ein eher seltener Anblick: Güterzug bei Blankenberg.

Foto: Holger Arndt

Ob es aber tatsächlich in ein paar Jahren so kommt, kann heute niemand wissen. Nach Lage der Dinge ist es eher unrealistisch. Insofern riechen die ständigen Verlautbarungen der CDU zu diesem Thema nach Panikmache. Güterzüge werden in Zukunft auf dem Weg von Rotterdam nach Genua kaum den Umweg über die obere Sieg nehmen. Interessanter dürfte die ausgebaute Strecke Hagen-Siegen-Gießen sein, darüber lässt sich nicht nur das Rheintal, sondern auch das Nadelöhr Köln umfahren.

So bliebe die Strecke Troisdorf-Siegen ein Bindeglied zwischen zwei Hauptachsen, das im Fall des Falles genutzt werden kann – etwa bei Streckensperrungen. Solch ein Szenario könnte die Region in Kauf nehmen, denn auf der anderen Seite würde eine leistungsfähige Siegstrecke stehen, über die schließlich auch mehr Personenverkehr abgewickelt werden muss.

Auf diesem Gebiet steigt das Aufkommen ständig, wie man allein an der Flughafen-S-Bahn S 19 erkennen kann. Sie soll künftig bis Au/Sieg fahren. Wenn der Ausbau tatsächlich kommt, dann müssen die damit verbundenen Chancen gesehen werden. Dazu gehören der Lärmschutz, die Sanierung von Brücken, die Beseitigung von Bahnübergängen, aber auch die Lösung von städtebaulichen Problemen. All diese Fragen könnten bei einem so großen Ausbauprojekt in einem Aufwasch erledigt werden. Wie so etwas aussieht, kann man aktuell an der Planung für die S 13 zwischen Troisdorf und Oberkassel nachvollziehen.

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