Jugendcamp in Siegburg Es herrscht Aufbruchstimmung

SIEGBURG · Aus allen Himmelsrichtungen strömten am Donnerstag kleine und große Gruppen von Kindern und Jugendlichen mit Rucksäcken bepackt in die Stadt. Sie waren mit Bussen und der Bahn, dem Rad und mit dem Flugzeug angereist. Denn das viertägige Jugendcamp der evangelischen Jugend im Rheinland ist das Ziel von zahlreichen evangelischen Christen aus der ganzen Welt.

 Das Jugendcamp ist eröffnet: Friedliche Belagerung des Marktes beim Auftaktgottesdienst, an dem auch viele Siegburger teilnahmen.

Das Jugendcamp ist eröffnet: Friedliche Belagerung des Marktes beim Auftaktgottesdienst, an dem auch viele Siegburger teilnahmen.

Foto: Paul Kieras

Abordnungen aus Indonesien, Rumänien und Ungarn nehmen ebenso bis einschließlich Sonntag am Veranstaltungsmarathon in der Kreisstadt teil wie beispielsweise Gäste aus Frankreich, den USA und Namibia. Sie alle stammen aus Partnergemeinden der Kirchenkreise und Gemeinden und waren deren Einladung gerne gefolgt.

Das Jugendcamp findet alle vier Jahre und in diesem Jahr zum sechsten Mal statt. Das diesjährige Motto lautet "53721 - deins". Die Zahl steht für die Postleitzahl des Austragungsorts, "deins" soll heißen: "2014 ist Siegburg deins, dein Gast-Zuhause. Sei willkommen, fühl dich wohl", so die Organisatoren.

Zwei Jahre lang haben die Vorbereitungen für Siegburg gedauert, über 250 000 Euro wird das Ganze kosten - zum Teil refinanziert durch Beiträge der Teilnehmer, Spenden und Kollekten. Geld müsse aber eine untergeordnete Rolle spielen, betonte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, vor dem Treffen von rund 3000 Kindern und Jugendlichen, von denen gut die Hälfte zwölf und 13 Jahre, die andere Hälfte über 16 Jahre alt und meist als Mitarbeiter in der Organisation tätig ist.

"Das Jugendcamp ist Teil einer mittel- und langfristig guten Jugendarbeit, bei der die Jugendlichen nicht Objekt, sondern Subjekt aller Aktivitäten sind", so Rekowski. Superintendent Reinhard Bartha fügte hinzu, die Teilnehmer seien "das junge Gesicht unserer Kirche" und deren Zukunft. Daher sei die Investition eine lohnende.

[kein Linktext vorhanden]In der ganzen Stadt war "ein Flair von Aufbruchstimmung" zu spüren, stellte Landesjugendpfarrerin Simone Enthöfer fest. Sie ergänzte, die Jugend sei in einem "motivierenden Fieber" und "belagert die Stadt friedlich". Erwartungsfroh und in bester Stimmung zeigten sich auch die Besucher aus aller Welt. Ismael (25) und Rochell (22) tanzten mit fünf weiteren jungen Leuten aus Tsumeb, Namibia, und ihren Gastgebern auf der Straße zum eigenen Gesang.

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Der kleine Kreis nahm auch Stephan Langerbeins, Leiter des Jugendreferats des Kirchenkreises An Sieg und Rhein, spontan in seine Runde auf, während einige hundert Meter weiter eine Gruppe singend zum Markt zog, auf dem mit einem gemeinsamen Gottesdienst das Camp offiziell eröffnet wurde.

Ismael und Rochell sowie deren Betreuerin Betty Kaula (60) zeigten sich begeistert von Siegburg. Sie haben ihren Kontinent noch nie zuvor verlassen und kennen keine vergleichbare Stadt in ihrer Heimat. Ebenso beeindruckt waren sie von der perfekten Organisation der Veranstaltung und der riesigen Programmvielfalt, die ihnen bis zum Sonntag geboten wird.

Über die staunte auch Adrian Witzke (12), der zusammen mit 22 Konfirmanden in Begleitung der beiden Pfarrer Sven Hesse und Armin von Eynern aus Dinslaken eine nicht ganz so weite Anreise hatte. Untergebracht ist Adrian mit vielen anderen Campteilnehmern in der Turnhalle am Neuenhof, von wo aus er zu den insgesamt 31 Veranstaltungsorten losziehen möchte.

Unter anderem Mountainbike, Fußball und ein Graffiti-Workshop stehen auf seiner Liste. Verschiedene Projekte, Gottesdienste, Diskussionsrunden, Sport und Musik-Aktionen sowie viele andere Aktivitäten bieten Gelegenheit, einander kennenzulernen, sich auszutauschen und vor allem gemeinsam den christlichen Glauben zu praktizieren.

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