Siegburger Herztag Eine Herzensangelegenheit

SIEGBURG · Bei vielen Menschen besteht Unsicherheit darüber, ob und wann Herzrhythmusstörungen harmlos oder lebensbedrohlich sind. Beim diesjährigen Siegburger Herztag am Mittwoch im Stadtmuseum standen die Diagnose und die Therapie sowie deren Nutzen und Risiken im Mittelpunkt der Veranstaltung.

 Alles rund ums Herz (v.l.): Prof. Dr. Peter Boekstegers, Vize-Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer, die beiden Ehrenamtler Dagmar Linke und Rainer Walterscheid, Schirmherrin Barbara Genscher sowie Ehrenamtler Herbert Müller.

Alles rund ums Herz (v.l.): Prof. Dr. Peter Boekstegers, Vize-Bürgermeisterin Susanne Haase-Mühlbauer, die beiden Ehrenamtler Dagmar Linke und Rainer Walterscheid, Schirmherrin Barbara Genscher sowie Ehrenamtler Herbert Müller.

Foto: Holger Arndt

Der Herztag ist Teil der bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung (DHS).

Schon seit mehr als zehn Jahren ist Rainer Walterscheid als ehrenamtlicher Regionalbeauftragter für die Stiftung tätig, zudem hat er wieder die Organisation der Veranstaltung übernommen. In seiner Begrüßungsrede wies er darauf hin, dass fast 1,8 Millionen Menschen in Deutschland vom Vorhofflimmern betroffen sind - es ist die häufigste Form der Herzrhythmusstörungen.

"Viele dieser Patienten stehen unter einem erheblichen Leidensdruck. Für sie alle ist es wichtig, den heutigen Stand der Medizin zu kennen", so Walterscheid. Zum zehnten Mal fand die Veranstaltung unter seiner Federführung statt.

Auch Barbara Genscher, Schirmherrin der DHS und Ehefrau des früheren Außenministers Hans-Dietrich Genscher, war in die Kreisstadt gekommen. Sie würdigte die Arbeit der Organisation im Allgemeinen und die Walterscheids im Speziellen. Bei kostenlosen Gesundheitschecks und Fachvorträgen drehte sich alles um die Volkskrankheit. Kardiologen der Helios-Klinik unter der Gesamtleitung des Chefarztes der Kardiologie und Angiologie, Peter Boekstegers, referierten unter anderem darüber, was bei "Herzstolpern und Herzrasen" zu tun ist.

Dabei erfuhren die Zuhörer, dass zwischen zwei Arten von Herzrhythmusstörungen zu unterscheiden ist - nämlich harmlosen, "die man mit der Fehlzündung eines Motors vergleichen kann", wie es der Vorstandsvorsitzende der DHS, Thomas Meinertz, einmal ausgedrückt hat, und denen, die durch Erkrankungen hervorgerufen werden.

Herzrhythmusstörungen können etwa durch den Missbrauch von Alkohol, Kaffee, Nikotin, Medikamente, Schlafmangel oder üppige Mahlzeiten sowie Stress und Bluthochdruck ausgelöst werden. Das Publikum wurde aber auch beruhigt, denn harmlose Störungen müssten überhaupt nicht behandelt werden.

Das sei nur der Fall, wenn die Gefahr eines plötzlichen Herztodes bestünde oder Herzrhythmusstörungen zu einem Schlaganfall führen könnten. Wenn die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sei, Patienten unter Schwindelanfällen, Herzrasen oder ausgeprägtem Unwohlsein litten, wäre aber eine Therapie angesagt. Schon ab dem Nachmittag bestand für die Besucher die Gelegenheit zu Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie zu Gesprächen mit Fachleuten.

Die Stiftung versteht sich als Brücke zwischen Arzt und Patient sowie als Ansprechpartner für alle Fragen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie fördert unter anderem die Herzforschung, führt Präventionsprojekte durch, unterstützt herzkranke Kinder und ihre Familien sowie Gesprächs- und Selbsthilfegruppen.

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