Siegburger Michaelsberg Ein zweiter Weg hinauf zur Abtei

Siegburg · Sorgenvolle Untertöne schwangen schon mit, als das Erzbistum Köln im Februar seine Pläne für die Abtei auf dem Michaelsberg erläuterte. Bei aller Freude über die Ansiedlung des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) sorgten sich die Siegburger um ein damit einhergehendes Verkehrschaos auf der Mühlenstraße.

Die Stadt Siegburg lässt jetzt prüfen, ob und wie eine Baustraße vom Kleiberg aus möglich ist. Auch das Erzbistum lässt momentan ein Gutachten zum Befahren des Berges erstellen, wie Pressesprecher Michael Kasiske am Dienstag erklärte.

Seine erste, spontane Idee von einem Aufzug, der die Besucher vom Mühlentor-Parkplatz hinauf zur Abtei bringen sollte, hat Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn mittlerweile verworfen. Zumal sie für die Phase der Bauzeit - wie berichtet will das Erzbistum die Abtei im großen Umfang umbauen und überdies 10 000 Quadratmeter neue Fläche schaffen - keine wirkliche Lösung geboten hätte. "Der Baustellenverkehr ist aber unmöglich über die Bergstraße abzuwickeln", stellt Huhn klar.

Die Bergstraße biete nicht genügend Platz für eine Begegnung zwischen an- und abfahrenden Lastwagen. Ebendies schließe auch eine Verkehrsregelung über Ampeln in der ebenfalls engen Mühlenstraße aus.

Bereits im Januar habe man daher begonnen, sich Gedanken über eine alternative Erschließung des Michaelsberges zu machen, sagt die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger: "Es geht uns in erster Linie darum, das Mühlenviertel zu entlasten." Ob und wie diese Entlastung über eine neue Zufahrt vom Kleiberg aus zu schaffen ist, untersucht ein Ingenieurbüro, das eine Machbarkeitsstudie erstellt.

Die neue Bautrasse, die laut Verwaltung vom Kleiberg über den bereits bestehenden Weg am Altenheim Richtung Hexenturm hin zur Bergstraße führen könnte, hätte den Vorteil, den Baustellenverkehr zu spalten: "An der Bergstraße ginge es hoch und an der neuen Straße wieder hinunter", so der Bürgermeister.

Zwei alternative Wegführungen hat er in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses vorgelegt. Beide würden weder den "Hexenturm" noch die Hunde- und Rodelwiese unterhalb der Bergstraße berühren.

Die Frage, wer die neue Straße finanziert, ist indes noch offen. Ebenso die Überlegung, ob sie auch nach Abschluss der Bauarbeiten bestehen bleibt. Das Erzbistum bestätigt lediglich Verhandlungen mit der Stadt, zu den konkreten Planungen schweigt es.

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